Süddeutsche Zeitung

Luitpoldpark:Der Schuttberg

Unter diesem Berg, dem Luitpoldhügel, liegt ein Teil des alten München begraben. Auf die Stadt sind in den letzten Jahren des Zweiten Weltkriegs Abertausende Brandbomben und Sprengsätze niedergegangen; bis heute werden bei Bauarbeiten immer wieder Blindgänger im Boden gefunden. Denn München war nicht nur als Standort vieler Rüstungsbetriebe, sondern auch als "Hauptstadt der Bewegung" der Nationalsozialisten ein zentrales Angriffsziel der alliierten Bomber. Im Jahr 1945 war jedes zweite Gebäude in der Stadt zerstört. Den Luitpoldhügel gab es damals noch nicht. Der 1911 zu Ehren von Prinzregent Luitpold angelegte Luitpoldpark war ursprünglich weitgehend eben. Nach dem Krieg aber brachten die Münchner den Schutt ihrer Häuser hierher und türmten den Luitpoldhügel auf, ebenso wie etwa am Sendlinger Isar-Hochufer den Neuhofener Berg oder auf dem Oberwiesenfeld den heutigen Olympiaberg. Seit 1958 mahnt auf der Spitze des Luitpoldhügels in 37 Metern Höhe ein Gipfelkreuz: "Betet und gedenket all der unter den Bergen von Trümmern Verstorbenen."

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SZ vom 18.12.2018 / wet
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