Luise-Kiesselbach-Tunnel:Der Verkehr rollt

Lesezeit: 1 min

Seit 0:20 Uhr ist der Luise-Kiesselbach-Tunnel für den Verkehr freigegeben. (Foto: Florian Peljak)
  • Um kurz nach Mitternacht sind die ersten Autos durch den neuen Luise-Kiesselbach-Tunnel gerollt.
  • Zunächst wurden nur die Spuren Richtung Norden geöffnet, am Dienstag soll der Tunnel in beide Richtungen befahrbar sein.
  • Am Samstag war der Tunnel mit einem großen Bürgerfest offiziell freigegeben worden.

Nach sechs Jahren Bauzeit fahren die ersten Autos durch den neuen Luise-Kiesselbach-Tunnel. "Seit 0:20 Uhr am Montagfrüh sind die Spuren Richtung Norden geöffnet", sagte ein Polizeisprecher. Nach weiteren "Anpassungsarbeiten" im Laufe des Tages solle die Gegenrichtung im Laufe des Abends oder in der Nacht zu Dienstag für den Verkehr freigegeben werden.

Im Berufsverkehr zeigte sich am Morgen ein deutlicher Unterschied: Während der Verkehr Richtung Norden zügig durch den Tunnel kam, stauten sich die Fahrzeuge in die andere Richtung von der Autobahn 95 kommend über dem Tunnel. "Der ganz normale Montagmorgenverkehr", hieß es bei der Polizei.

Am Samstag bereits war der Tunnel eröffnet worden. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und Verkehrsminister Joachim Herrmann (CSU) gaben ihn frei. Die zwei Röhren seien ein "Meilenstein für Autofahrer und Anwohner", sagte Herrmann: "Damit entschärfen wir einen zentralen Verkehrsknotenpunkt in München." Knapp 400 Millionen Euro kostete das Projekt, 31 000 Tonnen Stahl wurden verbaut.

Luise-Kiesselbach-Tunnel
:Stau der anderen Art

Tausende Münchner feiern die Eröffnung des Luise-Kiesselbach-Tunnels mit einem Bürgerfest. Alle wollen in die Röhre, aber Stau sind sie hier ja gewohnt.

Ein "beispielhaftes" Projekt

Reiter lobte insbesondere den Ablauf des Baus als "beispielhaft". Der Tunnel sei fristgerecht fertig geworden und habe zudem weniger gekostet als geplant. Der Tunnel sei eine Investition für die Zukunft. Durch den Bau werde sowohl der Verkehr an der Oberfläche reduziert als auch die Verkehrssicherheit erhöht. Die Eröffnung wurde am Samstag mit einem Bürgerfest gefeiert, am Sonntag fanden letzte Markierungsarbeiten statt.

An den 1,5 Kilometer langen Luise-Kiesselbach-Tunnel schließt sich der 620 Meter lange Heckenstallertunnel an, der ebenfalls neu ist. Beide Bauwerke sollen in der bayerischen Landeshauptstadt die Einmündung der Autobahn München-Garmisch (A95) auf den Mittleren Ring entlasten. 120 000 Autos sollen pro Tag durch die beiden neuen Bauwerke rollen.

Damit sind Tunnelprojekte am Mittleren Ring zunächst abgeschlossen. Die Münchner hatten sich 1996 bei einem Bürgerentscheid für den Bau von drei Röhren ausgesprochen. 2002 wurde bereits der Petueltunnel eröffnet, 2009 kam der Richard-Strauss-Tunnel.

© SZ.de/dpa/vewo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Luise-Kiesselbach-Tunnel
:400 Millionen Euro für 2,8 Kilometer

Der Bau des Luise-Kiesselbach-Tunnels war jahrelang Münchens größte Baustelle. Jetzt wird sie fertig und viele fragen sich: Warum so teuer?

Von Marco Völklein

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: