Lufthansa-Streik in München:Kaum Stress am Flughafen

Am Flughafen München fällt das große Chaos am ersten Streiktag der Lufthansa-Piloten aus. Die Passagiere sind sehr gelassen und haben einen Plan B in der Tasche.

Ana Maria Michel

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Am Flughafen München fällt das große Chaos am ersten Streiktag der Lufthansa-Piloten aus. Die Passagiere sind sehr gelassen und haben einen Plan B in der Tasche.

Matthias fliegt am Morgen nach Mailand. Sein Flug wird aller Voraussicht nach planmäßig abfliegen. Viele seiner Kollegen haben vorsichtshalber ihre Flüge umgebucht, um keine unangenehmen Überraschungen zu erleben. "Der Streik ist natürlich ärgerlich, aber man muss sich eben arrangieren", ist das Fazit von Matthias. Und das tun die Passagiere erstaunlich gut. Am Münchner Flughafen wurde das Bodenpersonal der Lufthansa, welches nicht am Streik teilnimmt, aufgestockt, um Fluggästen zu helfen. Die Damen haben allerdings recht wenig zu tun: "Die meisten Passagiere sind wirklich gut vorbereitet", sagt eine Mitarbeiterin der Lufthansa.

Fotos und Text: Ana Maria Michel

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Sabine, die sich nicht fotografieren lassen möchte, fliegt heute nach Äthiopien und der Streik hat sie getroffen. "Eigentlich hätte ich heute morgen über Frankfurt fliegen sollen." Aufgrund des Pilotenstreiks wurde dieser Flug allerdings annuliert. Sie hofft, dass sie heute noch eine Maschine über Dubai nehmen kann, damit sie ihr Reiseziel doch noch erreicht. Sabine findet die Situation natürlich ärgerlich, aber sie gibt die Hoffnung nicht auf - noch nicht zumindest.

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Der Schalter für annulierte innerdeutsche Flüge ist die meiste Zeit über recht verlassen. Lange anstehen muss niemand, auch der Franzose Olivier nicht. "Ich wollte heute eigentlich mit Lufthansa nach Osnabrück fliegen", erzählt er. Nach Osnabrück muss er an diesem Montag so oder so und er wird die Bahn nehmen. Am Schalter steht er nur an, um zu verhandeln, und zwar geht es um die Rückerstattung des Zugtickets. Er hat sich im Internet informiert und wusste schon, bevor er am Flughafen ankam, dass die Maschine nach Osnabrück am Boden bleiben würde.

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Horea Eatiu kommt aus Rumänien. Er fliegt heute morgen wieder nach Cluj und hat Glück, denn sein Flug wurde nicht annuliert. Er sieht die ganze Situation gelassen: "Ich bin Ausländer und mache mir wegen des Lufthansa-Streiks keine Sorgen. Er betrifft mich nicht." Eatiu ist einfach froh, dass er gleich losfliegen kann und muss dann auch schon schnell zu seinem Flugzeug, um den Abflug nicht zu verpassen.

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Goa - ein sehr außergewöhnliches Reiseziel. Dort möchte Lilli (links) heute noch hinfliegen und ihre Freundin Sandra hat sie zum Flughafen begleitet. "Für den Notfall hätten wir auch einen Plan B: Ich würde Lilli nach Frankfurt fahren", erzählt Sandra. Beide haben gerade erst erfahren, dass der Flug um 10:05 Uhr nach Frankfurt definitiv stattfinden wird und können gar nicht glauben, dass alles planmäßig klappen soll.

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Familie Rudolf wartet gemeinsam auf das Flugzeug. Frau Rudolf fliegt heute nach Nizza und freut sich, weil es bei ihrem Flug wahrscheinlich keine Zwischenfälle geben wird. "Wir haben keine Auswirkungen des Streiks gespürt", sagt Herr Rudolf, der die Gründe der Piloten verstehen kann. Seine Frau freut sich darüber, dass sie in wenigen Stunden in Nizza sein wird.

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Lena hofft auf die Erstattung ihres Zugtickets, denn ihr Flug nach Hannover fällt heute aus. "Ich bin extra drei Stunden vorher hergekommen, um mich um die Erstattung meines Bahntickets zu kümmern. Am Telefon habe ich leider keine wirkliche Auskunft bekommen." Lena hat bereits gestern Abend erfahren, dass aus dem Flug nichts werden würde und ist deshalb gut auf die ungewöhnlichen Umstände vorbereitet.

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"Wir wollten kein Risiko eingehen und haben lieber gleich umgesattelt", erklären Patrick (links) und André, die vorsichtshalber umgebucht haben. "Wir sind gerade von Hannover mit Air Berlin hier angekommen. Eigentlich wollten wir mit Lufthansa fliegen, aber das wäre zu riskant gewesen." Das Reisebüro konnte noch für sie umbuchen. "Jetzt geht es weiter nach Kanda." Aber nicht mit Lufthansa, sondern zum Glück mit Air Canada. Für die Piloten haben die beiden Verständnis, denn diese hätten ein gutes Recht zu streiken.

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Dass die Piloten vier Tage lang am Boden bleiben wollen, findet Ruth dagegen nicht besonders erfreulich. "Ich kenne mich leider zu wenig aus, um die Umstände zu beurteilen, die zu diesem Streik geführt haben. Aber den Piloten wurde immerhin eine Arbeitssicherheit angeboten", sagt sie. Trotz des Streiks hofft Ruth, dass ihr Flug nach Brüssel planmäßig verlaufen wird. Am Freitag seien bereits zwei Lufthansa-Flüge, die sie nehmen wollte, annuliert worden. Ruth nimmt aber an, dass es heute trotz Streik besser laufen wird.

Fotos und Text: Ana Maria Michel

(sueddeutsche.de/sonn)

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