Ludwigsvorstadt/Isarvorstadt:Sprachencafé und Kunstwerkstatt

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Zum Einsatz bereit: Künstlerin Maria Graf (li.), Schulleiterin Antonia Veramendi (re.) und ihre Helfer richten die Räume für den Schulstart her. (Foto: Robert Haas)

Die inklusive Modellschule "Campus di Monaco" zieht für eine Übergangszeit in die frühere Schlau-Schule

Von Carlotta Roch, Ludwigsvorstadt/Isarvorstadt

Die Farbeimer für die Wände sowie die Stühle für das Lehrerzimmer sind geliefert. Die Tische stehen zwar noch ungeordnet in den noch nicht ganz fertigen Klassenzimmern, aber es ist ja auch noch ein wenig Zeit bis zum offiziellen Schulstart am 10. September. Hier, in der ehemaligen Schlau-Schule an der Schwanthalerstraße 2, zieht interimsweise die neue inklusive Modellschule "Campus di Monaco" ein, eine neue Form der Montessorischule, die von vielen öffentlichen Trägern unterstützt wird. Das laut Schulleiterin Antonia Veramendi einzigartige Schulkonzept setzt vor allem auf die Förderung von Pluralität und kultureller Bildung, welche in dem gemeinsamen Unterricht von Schülern mit und ohne Flucht- und Migrationshintergrund gefördert werden soll.

"Wir haben mit unserem Konzept eine Nische erkannt, so etwas hat es so vorher noch nicht gegeben", sagt Veramendi. Die Schule greife mit dem Konzept etwas auf, das dringend notwendig sei. Zum Schulbeginn werden 65 Schüler aus mehr als 15 unterschiedlichen Nationen erwartet.

Einen großen Fokus legt die Schule auf Fremdsprachen und bilingualen Fachunterricht. Dafür wird mit einem plurilingualen Konzept gearbeitet, die Muttersprachen der Schüler werden bewusst mit eingebunden. Dabei handelt es sich nicht um gezielten Fremdsprachenunterricht, die Schüler sollen aber die Möglichkeit haben, für den Unterricht auf ihre persönlichen Ressourcen zurückzugreifen. Dazu soll zusätzlich ein Sprachencafé ins Leben gerufen werden, welches den Fokus auf Konversation legen und den Einblick in verschiedene Sprachen geben soll.

Um die Gestaltung der Schule kümmert sich die Künstlerin Maria Graf, welche die Schule künftig auch als Kunstpädagogin und -therapeutin unterstützen wird. Sie wird künstlerische Projekte anleiten und Kunsttherapie für Kinder und Jugendliche mit Hilfebedarf anbieten. Dazu kommt ein weiteres Herzstück der Schule, die Kunstwerkstatt. Sie soll für die Schüler ein zentraler Anlaufpunkt werden und in den Unterrichtsalltag eingebunden werden.

Und auch die Zukunftsfrage hat sich geklärt. Nach monatelanger Suche entsteht derzeit in Neuperlach ein Neubau, der auf 3600 Quadratmetern ganz auf das Konzept und die Bedürfnisse der Schule zugeschnitten wird. "Ein Riesenglücksfall", so Veramendi. Neben der Mittelschule entsteht auf dem Gelände auch eine Grundschule, für die sogar schon Voranmeldungen vorliegen, obwohl der Bezug erst für Anfang des Jahres 2021 geplant ist. "So eine Schulgründung ist wahrlich kein Kinderspiel", sagt Veramendi lachend. Aktuell sind noch einige Plätze frei, Informationen dazu gibt es unter: www.campus-di-monaco.de.

© SZ vom 24.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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