Ludwigsvorstadt/Isarvorstadt:Gentrifizierung in Bocksprüngen

Mieter sehen Kleingewerbe im Hinterhof in Gefahr

Die Mieter des Anwesens an der Fraunhoferstraße 13 sorgen sich um das Kleingewerbe in ihrem Hinterhof. Das Haus aus dem Jahr 1830, eines der ältesten Häuser im Viertel, wurde kürzlich an eine Investment-Gesellschaft verkauft. Jetzt solle das Kleingewerbe vernichtet werden, sagte ein Sprecher der Mietergemeinschaft im Bezirksausschuss (BA). Das Haus stehe unter Denkmalschutz, die Anlage im Hinterhof jedoch nicht. Die Mietergemeinschaft forderte den BA auf, darauf hinzuwirken, dass die Mieter sich im Planungsverfahren einbringen können. BA-Vorsitzender Alexander Miklosy (Rosa Liste) und Mieterbeauftragter Gerhard Metzger (Grüne) wiesen auf die begrenzten Möglichkeiten der Stadtteilpolitiker bei Privatbesitz hin, versprachen aber Unterstützung. Miklosy sagte, die Gentrifizierung im Viertel mache "nicht nur Schritte, sondern Bocksprünge". Aktuelles Sorgenkind sei vor allem das Kleingewerbe. Kürzlich mussten Künstler aus der Thalkirchner Straße 80 ihre Räume verlassen. Auch die meisten Mieter des Komplexes am Holzplatz, darunter Schreibwaren Weber, müssen ausziehen. Der BA hat bereits die Erhaltungssatzungs-Ausweitung auf Kleingewerbe angeregt, OB Dieter Reiter hat dies in Berlin vorgebracht.

© SZ vom 28.09.2017 / lo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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