Ludwigsfeld:Zuzug nur auf dem Acker

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Wachstum ja, aber nur außerhalb der alten Siedlung Ludwigsfeld, so reagieren die Lokalpolitiker auf die Bauabsichten der Eigentümer. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Lokalpolitiker wollen Neubau von Wohnungen in der alten Siedlung begrenzen

Von Jerzy Sobotta, Siedlung Ludwigsfeld

Sicher ist bisher nur eines: Die Siedlung Ludwigsfeld soll wachsen. Was diese Absichtsbekundung der Eigentümer der Siedlung im konkreten Fall bedeutet, wird von Stadtplanern allerdings noch ausgearbeitet. Im städtischen Planungsreferat werden derzeit die Eckdaten entwickelt, also Vorgaben, wo wie viele neue Wohnungen entstehen könnten. Politiker aus dem Stadtviertel Feldmoching-Hasenbergl positionieren sich allerdings schon jetzt zu dem neuen Vorhaben und machen Druck auf die Eigentümer: Innerhalb der alten Wohnsiedlung solle es keine neuen Wohnungen geben, so eine neue Forderung. Jeglicher Neubau auf den Feldern im Süden und Osten der Siedlung solle zudem "maßvoll" sein und sich den bestehenden Gebäuden anpassen.

Diesen Beschluss verabschiedete der Bezirksausschuss (BA) Feldmoching-Hasenbergl in seiner jüngsten Sitzung einstimmig. Damit unterstützten die Stadtviertelpolitiker die Interessensgemeinschaft Ludwigsfeld (Iglu), einen Anwohnerverein, der um die großzügigen Grünanlagen zwischen den Häuserreihen in der Siedlung fürchtet. Viele Bewohner treibt die Angst um, die Siedlung könnte um das Zwei- bis Dreifache wachsen. Grund dafür liefert eine erste Untersuchung der Eigentümer und der Stadt vor einem Jahr, sie hielt bis zu 2100 neue Wohnungen für möglich, derzeit sind es etwa 660.

Allerdings beziehen sich diese Zahlen lediglich auf ein Verkehrsgutachten und stellen noch keine Zielvorgabe dar. Die Eigentümer der Siedlung wollten den jüngsten BA-Beschluss nicht kommentieren. Allerdings beteuern sie, dass Bewohner und die Nachbargemeinde Karlsfeld an der Diskussion über die Dimension der Nachverdichtung beteiligt werden. Was eine "städtebaulich angemessene Bebauung" ist, wolle man im Dialog mit den Bürgern und der Öffentlichkeit klären und erst anschließend konkrete Zahlen festlegen, wie viele neue Wohnungen in Ludwigsfeld entstehen sollen. Die Lokalpolitiker möchten jedenfalls weiterhin mit den Eigentümern in Gespräch bleiben und haben sie in ihr Gremium eingeladen.

© SZ vom 14.09.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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