Lokalrunde: Gastro-News aus München:Von der Talstation nach Neapel

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In der Talstation werden Pasta-, Fleisch- und Fischgerichte (und vegetarische Alternativen) mit Zutaten aus der Region und aus dem hauseigenen Schlierseer Kräutergarten zubereitet. (Foto: Florian Peljak)

Ein neues Alpen-Restaurant in München und ein gastrosophischer Salon.

Von Franz Kotteder

Das Haus Hochbrückenstraße 3 in der Altstadt hat eine bewegte Gastrogeschichte. Im Keller befand sich einst die Disko Wunderbar, oben hatte Rinaldo Talamonti fast 20 Jahre lang bis 2012 sein Ristorante Buon Gusto. Talamonti wurde in den Siebzigern bekannt als, nun ja: Schauspieler, der in billigen Sex- und Lederhosenfilmen aus bayerischer Produktion („Liebessgrüße aus der Lederhose“) den sexhungrigen Latin Lover geben musste.

Den neuen Wirten in der Hochbrückenstraße wird dieser Übergang jetzt vielleicht nicht so ganz schmecken, aber die bayerischen Alpen werden dort auch künftig eine Rolle spielen. Allerdings fernab von Jodlerklischees und Dirndlkitsch. Denn in der Hochbrückenstraße hat am Donnerstag erstmals die Talstation offiziell Gäste begrüßt. Die Talstation, gleich beim Tal ums Eck (daher der Name), ist die Münchner Dependance der Alperie vom Schliersee. Die beiden Brüder Sebastian und Fabian Langguth haben dieses alpenländische Event-Lokal dort im Ortsteil Neuhaus 2020 während der Pandemie in einem ehemaligen Gasthof eröffnet. Mittlerweile ist es ein beliebter Ort für Hochzeiten, Familienfeste und Firmenfeiern geworden, in einem Nebengebäude befinden sich praktischerweise auch noch neun Ferienwohnungen. Die Talstation ist die Münchner Ergänzung dazu – mit Gerichten aus dem gesamten Alpenraum von Bayern bis Südtirol, mit einem umfassenden Angebot vom Frühstück bis zum Abendmenü. Küchenchef Martin Matthias Rubin aus Kärnten hat mit seinem Team diverse Pasta-, Fleisch- und Fischgerichte ebenso wie vegetarische Alternativen kreiert, mit Zutaten aus der Region und aus dem hauseigenen Schlierseer Kräutergarten. Es gibt kleine Snacks in Form von gerösteten Bauernbroten, Espresso zum Frühstück und kleine Happen an der Bar. Das Lokal bietet 40 Gästen Platz. Im kommenden Jahr soll es auch ein Kulturprogramm geben (Alperie Talstation, Hochbrückenstraße 3, Montag bis Mittwoch 7.30-0 Uhr, Donnerstag und Freitag bis 1 Uhr, Samstag 8.30 Uhr-1 Uhr, Sonntag 17-0 Uhr, Telefon 089/200021280, www.alperie-talstation.de).

Und natürlich spielt Italien auch diese Woche kulinarisch wieder eine wichtige Rolle in München. Zum Beispiel diesen Freitag im Café Luitpold. Dort lesen beim Salon Gastrosophique Sofie Gross und Frederik Böhle aus den Büchern von Tobias Roth über die Renaissance in Neapel, Florenz und Rom, über „Poesie und Prosa, Kunst und Kultur, niedere Alltagssorgen und hohe Kochkunst“ (Salon Gastrosophique: Neapel, Florenz, Rom – Fest der Renaissance, Café Luitpold, Brienner Straße 11, Freitag, 20. September, 19 Uhr, www.cafe-luitpold.de).

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