Süddeutsche Zeitung

Lokalrunde:Brunos neue Heimat

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Von Franz Kotteder

Eigentlich gehörte er mit seinem kleinen Ristorante Bistro Bruno längst zum Inventar in der Pestalozzistraße, nach 25 Jahren. Er hatte den Aufstieg zum Szeneviertel und die damit einhergehende Gentrifizierung mitgemacht. Vergangenes Jahr aber ist er ausgezogen aus der Nummer 16 an der Ecke zur Stephanstraße, dort ist jetzt mit dem Chi Thu ein kleiner Ableger des Edelvietnamesen Cochinchina aus der Schwabinger Kaiserstraße eingezogen. Passt ja irgendwie auch wieder.

Zur Ruhe gesetzt hat er sich aber keineswegs, der Bruno Antonio aus dem Glockenbachviertel. Er ist nur umgezogen, ins nahe Schlachthofviertel in die Dreimühlenstraße 30. Vergangenen Freitag hat er aufgesperrt, es gibt noch kein Schild über dem Eingang, das kommt erst noch. "In der Pestalozzistraße hatte ich draußen nur 16 Plätze", sagt er, "da ging im Sommer nicht viel. Hier kann ich draußen viel mehr Tische aufstellen." Antonios Frau und die beiden erwachsenen Söhne kümmern sich um Küche und Service. Das neue Lokal ist etwa doppelt so groß wie das alte, es gibt wieder wie damals eine Treppe in einen erhöhten Gastraum. Die Karte ist etwas kleiner, es gibt mehr als 30 verschiedene Pizze (zu Preisen zwischen fünf und 13 Euro), einige Pastagerichte und einige Salate. Auf der Tages- und Wochenkarte finden sich einige italienische Klassiker mit Fisch und Fleisch - alles also fast wie im alten Bistro Bruno. An einer Kühltheke kann man sich seinen Vorspeisenteller aus diversen Antipasti und Käse selbst zusammenstellen.

Ob Bruno an diesem Ort auch zur Institution wird, wie früher im Glockenbachviertel? Ganz einfach wird es nicht; hier war schon mal die Künstlerkneipe Brums, diverse Pizzerien, ein Österreicher namens Joseph, zuletzt für ein knappes Jahr das Szene-Restaurant Avva. Nur ein Restaurant mit Spezialitäten von den Seychellen hielt sich mal länger (Bistro Bruno, Dreimühlenstraße 30).

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Quelle:
SZ vom 16.02.2018
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