Lock-in-Effekt:Unpassende Wohnungen

Auf den ersten Blick könnte man meinen, die Münchner sind mit ihrer Wohnsituation richtig zufrieden. Denn fast 65 Prozent der Befragten antworten, dass sie gar nicht umziehen wollen. Wenn man nach den Gründen fragt, warum sie in ihren Wohnungen bleiben wollen, zeigt sich jedoch: Zufriedenheit alleine ist es nicht. Die Meisten gehen davon aus, dass sie nach einem Umzug eine deutlich höhere Miete als bislang bezahlen müssten - und das in einer Stadt, die eh schon zu den teuersten der Republik zählt. Im Mittel geben die Münchner schon 28 Prozent ihres Haushaltsnettoeinkommens fürs Wohnen aus; bundesweit sind es 26 Prozent. Ein weiterer Grund ist die aufwendige Wohnungssuche in der Stadt. 37 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Suche nach einer neuen Wohnung wenig erfolgversprechend ist. Die Folge ist der Lock-in-Effekt: Menschen bleiben in Wohnungen "eingesperrt", die für ihre Lebensumstände nicht mehr passend sind. Lediglich zwölf Prozent der Befragten geben an, dass sie auf die Infrastruktur in ihrem Viertel angewiesen sind, also Betreuungsplätze oder den öffentlichen Nahverkehr.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: