Süddeutsche Zeitung

Lochhausen:Knöllchen wegen spielender Kinder

Zehn Euro Verwarnungsgeld - so viel kostete eine Lochhauserin das Falschparken beim Besuch des Friedhofs. An sich keine große Sache. Dennoch löste der Strafzettel bei Bürgern, Lokalpolitikern, der Polizei und der Stadtverwaltung Verwirrung aus. Gesucht wurde plötzlich ein Spielplatz - den es aber gar nicht gibt. Die Frau hatte ihr Fahrzeug, in Ermangelung einer freien gekennzeichneten Stellfläche, an der Wiese gegenüber dem Lochhausener Friedhof entlang der Schussenrieder Straße abgestellt. Doch die Ecke ist Teil einer Spielstraße: Das Parken außerhalb der markierten Zonen ist dort nicht zulässig. Deshalb wurde ein Knöllchen fällig.

In der Bezirksausschuss-Sitzung ist dann auf einmal von einem "Kinderspielplatz" die Rede, situiert gegenüber dem Friedhof auf der grünen Wiese - und der Grund für das Parkverbot. Komisch nur, dass sich auf dem angeblichen Spielplatz weder Geräte noch Hinweisschilder befinden. Auch Planungen für einen Spielplatz sind keine bekannt, weder dem Baureferat noch den Lokalpolitikern. Aufklären kann das Missverständnis erst die Polizei: Ein Beamter hatte der Lochhausenerin erklärt, sie dürfe in diesem Bereich nicht parken, da hier Kinder spielten. Ein "Kinderspielplatz" eben.

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SZ vom 03.12.2016 / eda
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