Lochhausen:Erinnerung an die Ziegeleien bewahren

Der Straßenname ist beredtes Zeugnis einer längst vergangenen Ära. Dort, wo heute die Ziegeleistraße in das Naherholungsgebiet Aubinger Lohe führt, standen einst in Lochhausen drei große Ziegelfabriken. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts spielte die Ziegelindustrie in dem Dorf infolge des lehmhaltigen Bodens eine bedeutende Rolle: Dank ihr erlebte der Ort einen Aufschwung, wurde schließlich 1942 von der Stadt München eingemeindet. Doch nachdem die "Süddeutschen Ziegelwerke" als letzte der drei Ziegeleien im Jahr 1968 ihren Betrieb eingestellt hatten, geriet die kulturelle Entwicklung Lochhausens zunehmend in Vergessenheit.

Dem will der Bezirksausschuss Aubing-Lochhausen-Langwied nun entgegenwirken und fordert, die letzten zeitgeschichtlichen Zeugnisse der Ziegelindustrie in Lochhausen zu sanieren und unter Denkmalschutz zu stellen. Auf Schau- und Infotafeln soll die Historie des Ortes erklärt werden. Erhalten sind bis heute vier Gebäude an der Ziegeleistraße, Reste eines alten Bahngleises und eine sich in einem schlechten Zustand befindliche Ziegelmauer. Außerdem finden sich in der Aubinger Lohe noch immer Landschaftsformen und Weiher, die den ehemaligen Lehmabbau dokumentieren.

© SZ vom 10.02.2017 / eda - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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