München heute:Warum die Allianz-Arena als Flughafen herhalten musste / Stadt setzt Rischart moralisch unter Druck

München heute: Mehr als 20 000 Orte hat der gelernte Maschinenbauer Stefan Cohrs in seiner Zeit bei Aktenzeichen XY für den Filmdreh in Schauplätze von Verbrechen verwandelt.

Mehr als 20 000 Orte hat der gelernte Maschinenbauer Stefan Cohrs in seiner Zeit bei Aktenzeichen XY für den Filmdreh in Schauplätze von Verbrechen verwandelt.

(Foto: Stephan Rumpf)

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Karin Kampwerth

Als Fan vom Münchner "Tatort" versuche ich oft die Orte zu erraten, an denen gedreht worden ist. Befragen Batic und Leitmayr den Verdächtigen zufällig in einer Grünwalder Villa, an der ich schon einmal vorbeigefahren bin? Habe ich in dem Schwabinger Café im Hintergrund nicht kürzlich einen Cappuccino getrunken? Es ist tatsächlich oft knifflig, die jeweilige Location zu identifizieren - außer bei der Folge mit dem Titel "Die ewige Welle" von vor drei Jahren über eine Messerattacke auf einen Surfer. Tatort war - wenig überraschend - der Eisbach.

Überrascht bin ich aber, dass die Allianz-Arena schon einmal als Münchner Flughafen herhalten musste. Und zwar für eine Folge von "Aktenzeichen XY... ungelöst". Für die Verbrecherjagd im Fernsehformat sucht Stefan Cohrs seit 30 Jahren nach geeigneten Orten, an denen sich die Fälle möglichst originalgetreu nachstellen lassen.

Mit meinem Kollegen Florian Haamann hat er über seinen spannenden Job gesprochen, der nicht nur mit der Suche nach Schauplätzen, sondern auch viel mit Verantwortung zu tun hat. Schließlich drehen sich die Aktenzeichen-Kurzfilme in jeder Sendung um echte Opfer und deren Angehörige. "Also fragt man sich, wie zeige ich die Person?", sagt Stefan Cohrs. "Wenn ich mir vorstelle, ich habe einen Menschen, der wurde umgebracht und dann sehen die Angehörigen, dass wir alles ganz falsch ausgestattet haben, damit hätte ich persönlich ein Problem."

Im Interview (SZ Plus) verrät Cohrs aber auch, welche Orte die größte Herausforderung für einen Location-Scout sind, wie er aus einer Autowaschhalle eines Rettungsdienstes einen Obduktionsraum für die Rechtsmedizin machte - und natürlich, warum nun ausgerechnet ein Fußballstadion zum Flughafen werden musste.

Und nicht zuletzt: Vielleicht klingelt Cohrs schon morgen an Ihrer Tür. Doch eigentlich wünsche ich Ihnen natürlich nicht, dass ausgerechnet Ihr Wohnhaus aussieht wie ein Tatort.

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