Süddeutsche Zeitung

Literaturhaus:Welten prallen aufeinander

Dass der Literaturnobelpreisträger Wole Soyinka im Münchner Literaturhaus spricht, während wenige Meter weiter die Sicherheitskonferenz stattfindet, ist ein Statement. Auch zwei andere große Autoren melden sich kritisch zu Wort.

Von Antje Weber

Wole Soyinka hat seine Greencard zerstört. Wie der Guardian vor kurzem berichtete, hat der nigerianische Schriftsteller seine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis für die USA nach dem Sieg von Donald Trump vernichtet.

Das ist ein eindeutiges Statement des Literaturnobelpreisträgers, der mehrmals als Regierungskritiker im Gefängnis saß und später ins Exil ging. Wole Soyinka verbrachte diese Exiljahre übrigens hauptsächlich in den USA, unterrichtete an Universitäten wie Harvard, Cornell und Yale. Auch nach seiner Rückkehr in die Heimat lehrte er weiterhin an amerikanischen Universitäten. Vorbei.

Wenn Soyinka am Freitag, 17. Februar, im Literaturhaus spricht, ist auch dies ein Statement - wenige hundert Meter weiter findet dann im Bayerischen Hof die berühmt-berüchtigte Münchner Sicherheitskonferenz statt, der neue US-Vizepräsident Mike Pence wird erwartet.

Nicht nur einige Meter, sondern Welten werden die beiden trennen. Auch wenn einen Tag zuvor der Schriftsteller David Grossman aus Israel spricht, einen Tag später die heute in Berlin lebende Nobelpreisträgerin Herta Müller, bedeutet das: Die Schriftsteller lassen sich nicht mundtot machen.

David Grossman (Do., 16.), Wole Soyinka (Fr., 17.), Herta Müller (Sa., 18. Feb.), je 18 Uhr, Literaturhaus, Salvatorpl.1, Eintritt frei, Tickets: Tageskasse und online unter www.literaturhaus-muenchen.de

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SZ EXTRA vom 16.02.2017/amm
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