Wenn am 14. November 2024 die Münchner Bücherschau beginnt, dann fehlt etwas. Das Literaturfest, das bisher gleichzeitig stattfand, ist ins Frühjahr abgewandert. Zu schwierig sei es geworden, die unterschiedlichen Programmblöcke sinnvoll zu bündeln, hatte es zur Erklärung im April 2024 geheißen. Das erste neue Literaturfest soll nun von 2. bis 11. April 2025 über die Bühne gehen, und die ersten Details klingen vielversprechend.
Wie die Veranstalter, das Literaturhaus München in Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat, mitteilten, werde der in Berlin lebende Bestsellerautor Daniel Schreiber Kurator des Auftakt-Festivals. Sein Motto: „Sprachen der Liebe. Wie wollen wir leben?“
„Die Sprachen der Liebe lassen sich in vielen Bereichen unseres Lebens finden, wenn wir danach suchen. Das Literaturfest soll dieser Suche dienen“, schreibt Schreiber, der mit seinen Büchern „Nüchtern“ (2014), „Zuhause“ (2017), „Allein“ (2021) und „Zeit der Verluste“ (2023) den Nerv unserer Zeit getroffen hat. „Eine leidenschaftliche Beziehung zur Welt ist unsere einzige Möglichkeit, neue Perspektiven einzunehmen – und die einzige Möglichkeit, unserer Welt in Zeiten wie diesen wirklich zu begegnen und sie vielleicht sogar zu ändern.“
Die 2022 eingeführte „Münchner Schiene“ soll Teil des Literaturfests bleiben. Verantwortet wird das Sonderprogramm 2025 von der Stiftung Lyrik Kabinett, kuratiert von Lisa Jeschke und Chris Reitz. Diese sagen: „So viel Literatur passiert täglich in München! Von Mehrsprachigkeit und Übersetzen zu Utopien der Stadt bis zu queerer Fan-Poetry: Diese Themen wollen wir in ungewöhnlichen und oft kooperativen Formaten aufgreifen.“ Holger Pils, Leiter des Lyrik Kabinetts, erklärt: „Wir wollen die Freie Szene Münchens in ihrer ganzen Vielfalt im Lyrik Kabinett sichtbar machen – an einem Ort, der Bibliothek und Lesungsraum für Lyrik, Spracharbeit, Spoken Word verbindet.“
Auch Kulturreferent Anton Biebl blickt bereits voller Vorfreude auf das Literaturfest: „Zehn Tage voller Sprachkunst, leidenschaftlicher Debatte und progressiver Subkultur – wer das Buch so feiert, entfacht seine gesellschaftsstärkende Kraft.“