Literatur:"Ich mag meine Autoren"

Literatur: Früher hielt sie professionelle Übersetzer für Leute mit großen, runden Brillen, die man bei Lesungen sah. Heute ist sie selbst eine: Barbara Linner.

Früher hielt sie professionelle Übersetzer für Leute mit großen, runden Brillen, die man bei Lesungen sah. Heute ist sie selbst eine: Barbara Linner.

(Foto: Catherina Hess)

Barbara Linner übersetzt israelische Schriftsteller wie Etgar Keret ins Deutsche. Warum es "den" jüdischen Humor nicht gibt, weshalb Hebräisch sie an Mathematik erinnert, und wie es kam, dass sie einem jungen Israeli zu einem deutschen Verlag verhalf.

Von Gerhard Fischer

Die Kurzgeschichte heißt "Goldherzgras", der Ich-Erzähler will eine schöne Frau zu einem Joint einladen. Er braucht also Gras. Avri muss helfen, ein alter Schulfreund. Avri sagt, er kenne einen Anwalt, der Gras habe. Aber der Anwalt will als Gegenleistung, dass die beiden vor Gericht einen Araber beschimpfen, der angeblich ein Kind überfahren hat. "Schreit den Angeklagten an, dass er ein Mörder ist", sagt der Anwalt. "Heult, flucht ein bisschen, aber nichts Rassistisches, nur Schurke und so etwas." Aber Avri brüllt vor Gericht "Terrorist! Du verdienst die Todesstrafe", und dann eskaliert die Sache, weil der Araber viele Freunde und Verwandte mitgebracht hat.

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