Lieblingsdings:Ilse Aigners Kuschel-Katze

Lieblingsdings: Gepard? Leopard? Das Kuscheltier von Ilse Aigner.

Gepard? Leopard? Das Kuscheltier von Ilse Aigner.

(Foto: privat)

Ein schon recht abgeknuddeltes Stoffraubtier lässt Ilse Aigner gut schlafen. Zeigt es auch Markus Söder die Zähne? Aus der Serie "Lieblingsdings", in der Menschen von Sachen erzählen, an denen ihr Herz hängt.

Von Andreas Glas

Ihr Lieblingsdings hat keinen Namen, und Ilse Aigner weiß nicht mal ganz genau, was es ist. Sehr wahrscheinlich ein Leopard, sagt die Landtagspräsidentin, vielleicht auch ein Gepard, auf jeden Fall "ein kleines flauschiges Tierchen". Die Raubkatze ist "eine Kindheitserinnerung", sagt Aigner. Sie hat das Stofftier bis heute aufgehoben.

Ilse Aigner, 57, ist in Feldkirchen-Westerham aufgewachsen, Landkreis Rosenheim. Großeltern, Eltern, Kinder, alle unter einem Dach, unter dem die Familie auch ein Elektrogeschäft hatte. Einen von den alten Röhrenfernsehern, "von meinem Opa", habe sie aufbewahrt, sagt Aigner. Noch so eine Kindheitserinnerung, wie das Stofftier, das in ihrem Osternest drin war. Wann genau, weiß sie nicht mehr, aber sie habe "ewig gesucht", daran kann sie sich erinnern. Gefunden habe sie das Nest dann im Laden, in einer Waschmaschine. Das kleine Stoffraubtier sei "das Highlight" gewesen.

Lieblingsdings: Die Landtagspräsidentin ist immer in Feldkirchen-Westerham zuhause geblieben.

Die Landtagspräsidentin ist immer in Feldkirchen-Westerham zuhause geblieben.

(Foto: Rolf Poss/imago images)

"Ich habe es sehr gemocht", sagt Ilse Aigner, die nach ihrer Ausbildung zur Radio- und Fernsehtechnikerin zunächst im Betrieb ihrer Eltern bleibt. Während ihrer Lehre hat sie Schmerzen, zwei Jahre lang: ein Tumor im Rückenmark, der erfolgreich operiert werden kann. Half ihr das Stofftier damals, als Trostspender? Nein, nein, winkt Aigner ab, "da war ich ja schon fast 18 Jahre alt".

Man darf sich das also nicht so vorstellen, dass die CSU-Politikerin den Leoparden (oder Geparden) überall dabei hatte, wo ihr Leben sie hinführte. Erst in den Landtag nach München, dann in den Bundestag nach Berlin, wo sie Ministerin war, für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Und dann zurück nach München, erst als Wirtschafts- und Bauministerin, nun als Landtagspräsidentin. Aber in Feldkirchen-Westerham, wo Ilse Aigner immer zuhause geblieben ist, hat das Stofftier seinen Platz behalten.

Heute sitzt es auf einer Kommode in ihrem Schlafzimmer. Passt irgendwie, das Tierchen sieht ja ein bisschen so aus, als sei es am Wegnicken. "Ein Einschlaftier", sagt Aigner, "es schaut so nett." Warum sie ihrer Plüschraubkatze keinen Namen gegeben hat? "Darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht." Aber, ja, irgendwie "komisch".

Ob ihr Einschlaftier auch mal als Voodoo-Puppe herhalten muss, wenn sie sich ärgert? Über Markus Söder zum Beispiel, ihren Parteichef, mit dem sie ja gerne rauft? "Solche Anwandlungen habe ich nicht", sagt Ilse Aigner. "Wenn ich mich ärgere, gehe ich im Wald spazieren, das ist das Beste."

Bei "Lieblingsdings" erzählen Menschen, woran ihr Herz hängt, was sie durchs Leben begleitet, ihnen Glück bringt und wovon sie sich niemals trennen würden.

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