Literatur-Events:Oksana Sabuschko liest in München

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Eine wichtige Stimme der ukrainischen Literatur: Oksana Sabuschko. (Foto: Schamrock Festival)

Drei Münchner Abende stellen bedeutende ukrainische Schriftsteller in den Mittelpunkt: Neben Sabuschko wird auch Andrej Kurkow erwartet, und bei einer Nachlese zum diesjährigen Treffen der deutsch-ukrainischen "Brücke aus Papier" tritt unter anderen Oksana Stomina auf.

Von Antje Weber

"Die Frau mit dem Koffer" - so bezeichnet sich Oksana Sabuschko in einem Essay, die ukrainische Schriftstellerin schrieb ihn im vergangenen Jahr, nachdem der Beginn des russischen Angriffskriegs sie während einer Lesereise in Polen überrascht hatte. Seitdem ist Sabuschko eine unruhig Reisende; am 24. Oktober wird die streitbare Intellektuelle erneut in München Station machen, dem Titel ihres aktuellen Werkes entsprechend: "Die längste Buchtour".

Ein unermüdlicher Reisender und Vermittler ukrainischer Kultur ist auch ihr Kollege Andrej Kurkow - seine bewegenden Reden als letztjähriger Geschwister-Scholl-Preisträger sind unvergessen. Bei Lehmkuhl stellt er am 30. Oktober nun seinen neuen Krimi vor: "Samson und das gestohlene Herz".

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Bewegend dürfte auch ein Abend am 27. Oktober im Einstein 28 werden. Er ist als Nachlese eines Treffens der "Brücke aus Papier" gedacht, mit der die Münchner Kulturvermittlerin Verena Nolte seit Jahren ukrainische und deutsche Schriftstellerinnen und Schriftsteller zusammenbringt. Das diesjährige Treffen fand vor kurzem unter schwierigen Umständen in der ukrainischen Stadt Uschhorod statt.

Was ist dort zur Sprache gekommen? Davon werden einige der Mitwirkenden berichten. Zum Beispiel die aus Mariupol stammende Dichterin Oksana Stomina, zunächst nach München geflohen und derzeit wieder überwiegend in Kiew lebend, die vor einem Jahr beim Schamrock-Festival mit Gedichten und Fotos aufrüttelte. Dazu wird die ukrainisch-deutsche Gruppe "Landschaft" von Ulrike Almut Sandig, Grigory Sementschuk und Sascha Conrad zeigen, dass Poesie, Elektro-Beats und Videokunst bestens zusammenpassen. Und auch wenn Sabuschko an diesem Abend nicht dabei sein wird, werden die letzten Worte ihres Essays mitschwingen. Denn was zumindest bleibt Schriftstellern, wenn der Krieg sie aus ihrem bisherigen Leben reißt? "Erinnerung. Sprache. Ein Vorrat an unerzählten Geschichten."

Oksana Sabuschko , Dienstag, 24. Okt., Andrej Kurkow, Montag, 30. Okt., je 19.30 Uhr, Buchhandlung Lehmkuhl, Leopoldstr. 45, lehmkuhl.net , Anmeldung: Tel. 3801500. "Brücke aus Papier"-Nachlese, Fr., 27. Okt., 19 Uhr, Einstein 28, Einsteinstr. 28, Eintritt frei, Infos unter mvhs.de

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