Mike Stern kommt mal wieder nach München, Al Di Meola ist zwei Wochen nach dem „Jazz Sommer“ schon wieder da; der 14-fache Grammy-Gewinner Randy Brecker steigt auch auf die Bühne, ebenso Deutschlands Star-Trompeter Till Brönner und der Weltklasse-Bassist und Sänger Richard Bona; Rockstars geben sich ebenfalls die Ehre: John Helliwell und Jesse Siebenberg, die man von Supertramp kennt, Nick van Eede von der Cutting Crew und Tony Carey, einst Leadsänger von Rainbow. Nun geben all diese Superstars aber keine eigenen Konzerte, sie spielen alle gemeinsam in einem Konzert: bei Mandoki Soulmates am 15. August im Brunnenhof der Residenz.
Es bleibt ein Geheimnis, wie es Leslie Mandoki seit mehr als 30 Jahren gelingt, immer wieder ein solches All-Star-Ensemble zusammenzukriegen, das weltweit seinesgleichen sucht. Es muss mit dem eisernen Willen, der Beharrlichkeit und dem Mut zusammenhängen, welche ihn schon als jungen Schlagzeuger im kommunistischen Ungarn ausgezeichnet hatten, als er mit seiner Band Jam chronisch bei den Machthabern aneckte. Welche ihn 1974 auf eine abenteuerliche Flucht in den Westen durch den Karawanken-Eisenbahntunnel führten. Welche den mittellosen, kein Wort Deutsch sprechenden Flüchtling hier schnell Karriere machen ließen. Welche ihn den Start mit Ralph Siegels Schlager-Truppe Dschingis Khan abstreifen und zu einem erfolgreich in seinem Tutzinger Red Rock Studio residierenden Produzenten und Sounddesigner werden ließen. Und schließlich zum Weltstar-Sammler mit der Vision, britischen Prog-Rock und amerikanischen Fusion-Jazz zusammenzuführen.
Das ist ihm seit 1992 mit seinen Seelenverwandten – wie man die Soulmates wohl übersetzen muss – gelungen. Und auch wenn sich die Hardcore-Fans beider Lager nie so recht damit anfreunden konnten, so hat Mandoki doch für etliche Welt-Tourneen und zwölf Alben ein Millionenpublikum gefunden. Das neueste, „A Memory Of Our Future“, als audiophile, komplett analoge High-End-Produktion auf 24-Spur-Tonband aufgenommen und im Mai erschienen, ist nicht nur nach seiner und Gründungsmitglied Al Di Meolas Meinung das bislang beste. Auch die Kritik war schwer begeistert: „Ein Meisterwerk an Präzision, Druck und Natürlichkeit“, schrieb zum Beispiel der Stern, „‚Enigma Of Reason‘ kann mit seinem über zehnminütigen, wunderbar zerbrechlichen Zusammenspiel von Gitarre und Trompete als moderner Prog-Standard gelten.“
Diesen und einige andere Songs wird man nun sicher auch im Brunnenhof hören können. Übrigens beim einzigen Deutschland-Konzert in diesem Jahr zum neuen Album – drei Tage später steht nur noch Budapest auf dem Plan. So einfach kriegt man alle Stars denn eben auch nicht zusammen.
Mandoki Soulmates, Donnerstag, 15. August, 20 Uhr, Brunnenhof der Residenz, mandoki-soulmates.com