Lerchenau:Löwen zum Jubiläum

Marode Sportstätte in München, 2014

Flickwerk: Der FC Eintracht leidet unter dem maroden Vereinsgelände.

(Foto: Alessandra Schellnegger)

Der FC Eintracht München feiert die Vereinsgründung vor 50 Jahren und empfängt am Sonntag den TSV 1860

Von .Simon Schramm, Lerchenau

Im Jahr seines 50-jährigen Bestehens steht der FC Eintracht München besser da denn je: Diesen Eindruck gewinnt man, wenn Vereinsvorstand Andreas Schleifer, 48, vom Jubiläum und dem Verein erzählt. "Wir sind in allen Bereichen gut aufgestellt und haben keine Schulden." An diesem Wochenende feiert der Verein - zunächst an diesem Samstag, 17. Juni, von 15 Uhr an mit einem Spiel gegen die Veteranen des FC Bayern München, für das Schleifer eigens eine Veteranen-Mannschaft des FC Eintracht zusammengestellt hat. Nach dem Spiel lädt der Verein zu einem Fest an der Ebereschenstraße 15 ein.

Andreas Schleifer hat 1985 als 16-Jähriger in der A-Jugend angefangen, seine Begeisterung für den Verein ist immer noch ungebrochen: "Wir haben 300 Mitglieder, zehn Jugendmannschaften, zwei Senioren- und eine Alt-Herren-Mannschaft." Worauf kann der FC darüber hinaus stolz sein? "Dass der Verein sehr familiär ist, wir schauen, wie wir unsere Mitglieder unterstützen und helfen können - zum Beispiel dann, wenn einer umzieht." Auch rekrutiert der FC die Spieler älterer Mannschaften hauptsächlich aus den eigenen, jugendlichen Reihen; die Trainer von heute waren einst junge Kicker beim FC.

Im Juni 1967 wurde der Verein gegründet und spielt seitdem auf dem Gelände in der westlichen Lerchenau. "Es gab in der Lerchenau den Verein eines Mineralöl-Unternehmens, das dann aber nicht mehr zahlen wollte", sagt Schleifer. Ein Teil der Spieler wollte weiterspielen, ihnen schlossen sich Fußballer aus Milbertshofen an; einer stammte aus Freising, bei der Namenssuche schlug er den für Einig- und Brüderlichkeit stehenden Begriff vor, so wie bei Eintracht Freising.

Vorstand Schleifer weiß von großen Momenten, etwa in den Achtzigerjahren, als der FC Eintracht in der Bezirksliga spielte, und von Tiefen, wie in den Neunzigern, als der Verein fast aufgelöst wurde. Auch damals gaben ein paar Spieler nicht auf und begannen von Neuem, eine Jugendabteilung aufzubauen. Viele Spieler kommen nicht nur deshalb zum FC, weil hier die Jugend gefördert wird. Sie wissen oft aus den Berichten von Freunden, dass hier vieles stimmt, das Umfeld, das Zusammenstehen. "Mundpropaganda ist das", sagt Schleifer. Obwohl der Verein gut besetzt sei, habe er die Aufnahme von neuen Spielern nicht gestoppt. "Wir können die ja nicht einfach wegschicken."

Wie viele Sportvereine im Münchner Norden plagen den FC Eintracht Platzprobleme; man komme sich beim Training schon mit einer anderen Mannschaft in die Quere, die auch an der Ebereschenstraße trainiere, sagt Vorstand Schleifer. Die Stadt habe angekündigt, den Platz zu erweitern. Außerdem sollen die zum Teil verschimmelten Kabinen abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Schleifer schätzt, dass das im Jahr 2020 passiert, auch wenn die Stadt als Datum 2019 ins Auge gefasst habe.

Am Sonntag, 18. Juni, um 18 Uhr wird die erste Mannschaft des FC Eintracht ein weiteres Jubiläums-Spiel austragen. Für die Begegnung hat sich überraschend außerordentliches Interesse ergeben, denn: Beim Gegner handelt es sich um die U 21-Mannschaft des TSV München 1860, die nach dem Abstieg des Vereins nun die erste Mannschaft der Löwen stellen wird. "Ein Vertreter von Sechzig hat uns bestätigt, dass das Spiel stattfindet", sagt Andreas Schleifer, "er rechnet aber mit bis zu 2000 Leuten, die die neue Mannschaft sehen wollen"

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