Lerchenau:Der Zaun bleibt

Lokalpolitiker verzichten auf Öffnung des Virginia-Depots

Es ist einer der letzten wirklich wilden Orte in der Stadt - und wird es auch bleiben. Denn das Naturareal Virginia-Depot wird nicht für Besucher geöffnet. Der Bezirksausschuss Feldmoching-Hasenbergl votierte in der jüngsten Sitzung dafür, die Öffnung nicht weiter zu verfolgen, obwohl das Thema in den vergangenen Jahren immer wieder hitzige Diskussionen hervorgerufenund auch mehrere Anträge bei Bürgerversammlungen provoziert hatte.

Das dürfte auch daran liegen, dass bereits der Oberbürgermeister im Frühjahr Klarheit geschaffen hat: Die Stadt wird das etwa 25 Hektar große Gelände zwischen Detmold- und Augustin-Rösch-Straße nicht vom Bund kaufen. Denn zuvor müsste das Gelände von Kampfmitteln befreit werden, die dort möglicherweise die Bundeswehr hinterlassen hat. Sie nutzte es bis in die Neunzigerjahre als Lager- und Kasernengelände. Eine Kampfmittelräumung würde nicht nur viel Geld kosten, sondern könnte auch seltene Gräser und Tiere bedrohen, die in dem nun zum Biotop mutierten ehemaligen Militärgebiet zu finden sind. Geschlossen bleibt das Gelände allerdings nicht wegen des Naturschutzes, sondern aus Haftungsgründen. Denn im gegenwärtigen Zustand müsste der Bund für Verletzungen aufkommen, die sich Besucher durch Munitionsreste oder in den maroden Bunkern zuziehen könnten.

Den Namen Virginia-Depot hat das Gelände von den Amerikanern erhalten, die das einstige Wehrmachtsgelände nach dem Krieg übernommen hatten. Naturschützer und die Grünen im Stadtrat bemühten sich in den vergangenen Jahren verstärkt darum, die Fläche zu öffnen. Außerdem sollten pädagogische Konzepte für Schulklassen entwickelt werden, damit sie dort die Natur kennenlernen.

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