Lerchenau:Angst vor dem Krach in der Kurve

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Anwohner befürchten eine höhere Lärmbelastung, wenn die Deutsche Bahn ein Verbindungsgleis in der Lerchenau zwischen dem Nordring und der Güterverkehr-Trasse Richtung Feldmoching reaktiviert

Von Simon Schramm, Lerchenau

Das Thema "Feldmochinger Kurve" lässt die Bewohner der Lerchenau nicht los. Etwa zwei Dutzend Bürger hatten sich in der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses eingefunden, um einen Antrag des "Aktionskreises contra Bahnlärm München Nord" zu unterstützen. Der Bezirksausschuss hat dem Antrag geschlossen zugestimmt. Er verlangt, dass die Stadt alle Schritte unternimmt, um die Anwohner vor einer gesundheitsgefährdenden Lärmbelastung zu schützen. Außerdem soll die Stadt sich dafür einsetzen, dass für die Reaktivierung der Feldmochinger Kurve ein Planfeststellungsverfahren erforderlich wird. Dabei soll auch ein Gutachten für eine Prognose zum Zugverkehr der kommenden 20 bis 30 Jahre ausgearbeitet werden.

Mit dem Namen "Feldmochinger Kurve" wird ein noch lückenhaftes, kurzes Verbindungsgleis in der Lerchenau zwischen dem Bahnnordring und der Güterverkehrsstrecke in Richtung Feldmoching bezeichnet. Eigentlich wollte die Deutsche Bahn die Strecke wieder befahren, sobald dies ein elektronisches Stellwerk in Milbertshofen ermöglicht.

Die Bewohner befürchten dadurch mehr Lärmbelastung auf dem Güterverkehrsgleis, obwohl es hier nur auf Teilen einen Lärmschutz gibt. Eine Anfrage des Landtagsabgeordneten Joachim Unterländer (CSU) ergab kürzlich, dass sich dieser Plan geändert hat und die Bahn vorerst nur das Stellwerksprojekt realisieren will, die Feldmochinger Kurve aber "gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt in einem eigenen Verfahren".

Dennoch wollen sich die Bewohner für Lärmschutz und Planfeststellungsverfahren einsetzen. Denn gleichzeitig war in den Sommerferien das Aufkommen auf der Strecke wegen einer Umleitung erheblich gestiegen. Die Bewohner interpretierten diesen Zustand als eine Art Vorgeschmack dessen, was bei Reaktivierung der Kurve drohe. Wie hoch die Mehrbelastung bei ihrer Reaktivierung ausfällt, ist unklar. Bis zu 70 Züge an einem Werktag habe der Aktionskreis in den Ferien gezählt, darunter acht Züge in einer Nachtstunde. Dabei hatte die Deutsche Bahn gegenüber OB Dieter Reiter (SPD) laut dem Aktionskreis in einem Schreiben angegeben, dass höchstens 48 Züge auf der Strecke fahren könnten und danach keine Erhöhung möglich wäre. Diesen Widerspruch soll die Bahn aufklären. Das Unternehmen soll auf der Strecke außerdem nicht mehr die im Vergleich lauteren Alt-Waggons einsetzen und die Geschwindigkeit so drosseln, dass eine spürbare Entlastung entsteht, so der Bezirksausschuss.

In der Sitzung des Bezirksausschusses zeigte sich, dass der Verkehr auf dem Gütergleis nicht nur die Lerchenau, sondern auch weitere Viertel beschäftigt, durch die das Gleis verläuft. Auch die Heimgärten im Norden der Siedlung am Lerchenauer See wären vom Lärm betroffen. Und auch die neue Siedlung in Feldmoching an der Ratold- und Raheinstraße wird neben den Gleisen liegen. Wie hoch die Belastung dort ist, soll nun ebenfalls neu untersucht werden.

© SZ vom 17.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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