Leopoldstraße zeitweise gesperrt:Angst vor Hauseinsturz in Schwabing

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Für die Nacht geben die Statiker nach Untersuchung des Eckhauses Hohenzollern- / Leopoldstraße Entwarnung. (Foto: Robert Haas)

Aufregung und Verkehrschaos: Bei den Abbrucharbeiten droht die Fassade eines Hauses auf die Leopoldstraße zu stürzen. Die Polizei sperrt zunächst komplett - dann gibt der Statiker zumindest für die Nacht Entwarnung.

Von Bernd Kastner, Katja Riedel, Martin Bernstein und Melanie Staudinger

Die Sperrung der Leopoldstraße hat in Schwabing am Donnerstagabend den Berufsverkehr weitgehend lahmgelegt. Laut Münchner Polizei waren Abbrucharbeiten an einem Haus an der Ecke Leopold- und Hohenzollernstraße die Ursache für die Sperrung. Die mit dem Abbruch beauftragte Baufirma alarmierte am Donnerstagnachmittag gegen 16 Uhr die Einsatzzentrale der Polizei, weil Mitarbeiter befürchteten, dass womöglich Fassadenteile auf die Straße fallen könnten. Sie hatten während der Abbrucharbeiten festgestellt, dass sich ein Fußboden im Obergeschoss nach unten durchgewölbt hatte. Die Angst der Beschäftigten war zunächst groß, dass die Fassade nach vorne zusammenbrechen und auf die Leopoldstraße stürzen könnte.

Die Polizei sperrte daraufhin sofort die Leopoldstraße zwischen Münchner Freiheit und Franz-Joseph-Straße in beide Richtungen. Noch am Abend war die Baufirma damit beschäftigt, das Haus weiter zu stabilisieren. Ein Statiker der Münchner Lokalbaukommission untersuchte die Standfestigkeit des Abbruchhauses. Es handelt sich um das ehemalige Gebäude der Commerzbank direkt an der Ecke zur Leopoldstraße. Die Bank soll nach dem Abbruch neu errichtet werden.

Die daneben stehenden Betonbauten sind bereits abgerissen, das Eckhaus selbst war gestern noch eine entkernte Ruine. Die U-Bahn war von der Sperrung nicht betroffen. An den Absperrungen der Polizei sammelten sich Passanten, die wissen wollten, warum sie nicht weiterkonnten. Dem einen oder anderen Schwabinger mögen beim Anblick polizeilicher Absperrungen Erinnerungen an den Bombenfund vom August 2012 hochgekommen sein, als weite Teile Schwabings abgeriegelt und evakuiert worden waren. 2500 Anwohner waren damals in Sicherheit gebracht worden.

Gestern erwies sich alles als viel harmloser. Gegen 18.40 Uhr konnte der Statiker Entwarnung geben: Solange an dem Haus nicht gearbeitet werde, bestehe keine Gefahr. Daraufhin hob die Polizei die Sperrung auf. Am Freitag soll die Situation neu bewertet werden. Möglich ist eine Fortsetzung der Abbrucharbeiten, möglich sind aber auch weitere Untersuchungen. Endgültige Entwarnung an der Leopoldstraße gibt es also noch nicht.

© SZ vom 13.12.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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