Leiche gefunden:Vermisster Münchner Opfer einer Gewalttat

Er war auf dem Weg zu seinen Eltern - doch dort kam er nie an: Eine Woche lang wurde Ulf M. vermisst, nun hat die Polizei die Leiche des 39-Jährigen in einem Kleintransporter gefunden. Es handelt sich offenbar um ein Gewaltverbrechen.

Florian Fuchs

Seit Montag vergangener Woche war er verschwunden, nun herrscht Gewissheit: Der in Sachsen-Anhalt vermisste Ulf M., der bis vor kurzem noch in München wohnte, ist tot. Die Polizei fand die Leiche des 39-Jährigen in einem Kleintransporter in einem Waldgebiet nahe der Bundesstraße 187. Mit dem Leihwagen war M. laut Staatsanwaltschaft auf dem Weg zu seinen Eltern gewesen, um seine letzten Möbelstücke aus München zurück in seine Heimatstadt Trittau nach Schleswig-Holstein zu bringen.

Die Polizei geht von einem Gewaltverbrechen aus. "Der Mann ist schwerstens misshandelt worden, das ist sicher", sagte Christian Preissner von der Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau, die den Fall bearbeitet.

Nach M. war seit Freitag in Sachsen-Anhalt unter anderem mit einem Polizeihubschrauber und Spürhunden intensiv gefahndet worden, zunächst jedoch ohne Ergebnis. Laut Staatsanwaltschaft telefonierte der 39-Jährige am Montagabend um 21.24 Uhr noch einmal mit seiner Mutter und informierte sie, dass er gerade an einer Tankstelle in Brandenburg Rast mache. Gegen Mitternacht wollte er zu Hause sein, wo er jedoch nie ankam. Am Sonntag nun meldete sich ein Zeuge bei der Polizei, der in einem Waldstück einen weißen Kleintransporter entdeckt hatte. Die Ermittler fanden darin die Leiche des Mannes.

"Die genaue Todesursache steht noch nicht fest", sagte Staatsanwalt Preissner der Süddeutschen Zeitung. Der Körper des Opfers ist mit Hämatomen übersät, genauere Erkenntnisse erhoffen sich die Ermittler von einer Obduktion, die am Montag bereits stattfand. "Wir müssen aber noch feingewebliche Untersuchungen abwarten", sagte Preissner.

Die Kriminalpolizei prüft, ob M. Opfer eines Raubüberfalls geworden ist - offenbar war in der Nacht auf Dienstag an verschiedenen Sparkassen mit der EC-Karte des 39-Jährigen mehrfach unberechtigt Geld abgehoben worden. Die Ermittler gehen davon aus, dass der oder die Täter M. bereits an der Tankstelle in Brandenburg überwältigten und mit ihm und dem Kleintransporter wegfuhren. "Vielleicht war er einfach zur falschen Zeit am falschen Ort", sagte Preissner, "im Moment ermitteln wir aber noch in alle Richtungen".

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