Süddeutsche Zeitung

München heute:Lehrer über das Corona-Schuljahr / Wie groß der Frust bei Jugendlichen ist

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Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Lisa Sonnabend

Natürlich ist auch mancher Lerninhalt in Erinnerung geblieben: die Mimi aus dem Lesebuch der ersten Klasse, das Lösen linearer Gleichungen oder der Ablativ aus dem Latein-Unterricht. Doch was mich geprägt hat, sind andere Dinge: die Peloponnes-Rundreise in der 11. Klasse, der Besuch auf dem Oktoberfest mit dem Physik-Grundkurs, um die Zentrifugalkraft am Teufelsrad und die Fliehkraft beim Rotor zu testen. Oder der Besuch auf der Feuerwache 6 in der Bassermannstraße, wo der Hauptmann uns Drittklässlerinnen und Drittklässlern erzählte, dass Feuerwehrleute nachts so oft aufstehen müssen, dass ihre Lebenserwartungen geringer sei als bei anderen Menschen.

Doch genau auf diese Erlebnisse mussten die Schülerinnen und Schüler in München in diesem Jahr verzichten. "Der Ausflug zur Feuerwehr ist für die meisten Kinder das Highlight in der dritten Klasse", sagt Lehrerin Lisa Fischer, die an der Grundschule an der Manzostraße unterrichtet. "Doch er durfte in diesem Jahr nicht stattfinden." Die Coronavirus-Pandemie hat die Schule verändert, Klassenfahrten wurden abgesagt, Ausflüge gestrichen und auch der Unterricht ist ein anderer geworden.

Meine Kollegin Kathrin Aldenhoff und ich haben mit sieben Münchner Lehrerinnen und Lehrern über das schwierige Schuljahr gesprochen (SZ Plus). Sie berichten, wie sie sich auf die Kernfächer konzentrieren und was sie weglassen mussten, wie sie zwar den Stoff vermitteln, aber nur schwer Begeisterung für Literatur entfachen konnten. Und wie sie darunter gelitten haben, ihrem Anspruch als Lehrerin und Lehrer nicht immer gerecht zu werden.

Was den Schülerinnen und Schülern nach diesem Corona-Jahr bleibt, sind Lücken fürs Leben. Und die Hoffnung, dass nun nach den Pfingstferien wieder eine gewisse Normalität einkehrt, dass nie wieder Distanz- oder Wechselunterricht auf dem Stundenplan steht.

DAS WOCHENENDE IN MÜNCHEN

Die Stadt lässt mehrere Corona-Teststationen schließen Wegen zweifelhafter Vorgänge dürfen drei Betreiber einstweilen keine Schnelltests mehr vornehmen. In einem Fall hatte das Gesundheitsministerium lange gebraucht, um eine Beschwerde weiterzugeben.

Bis zu 500 Leute blockieren Straße - und schlagen auf Polizeiauto ein Die Gruppe feierte im Bereich Türkenstraße und Georg-Elser-Platz. Insgesamt muss die Polizei am Wochenende zu 50 Einsätzen wegen Personenansammlungen anrücken.

Es fehlt der Stoff im Impfzentrum Eine halbe Million Corona-Spritzen sind im Impfzentrum in Riem gesetzt worden. "Wir könnten weiter sein", sagt Oberbürgermeister Dieter Reiter - und findet deutliche Worte.

Streit um Wohnung im Glockenbachviertel - Senioren dürfen bleiben Der Vermieter hatte das Anwesen mit mehr als 15 Wohnungen und Gewerbeeinheiten geerbt - und wollte selbst in die Wohnung des älteren Ehepaars einziehen. Doch das Gericht überzeugte die Begründung nicht.

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