Lehel:Welle rollt weiter

Surfer an der Münchner Dianabadschwelle, 2018

Kleine Welle, großes Dilemma: die Dianabadschwelle.

(Foto: Robert Haas)

Nun soll der Freistaat die Dianabadschwelle attraktiver machen

Sie ist ein in der Surferszene gleichwohl gut bekannter Geheimtipp. Die Dianabadschwelle, zwischen der Himmelreichstraße und den Uni-Gebäuden an der Oettingenstraße gelegen, ist eine Attraktion - etwa für diejenigen, denen die viel bekanntere Eisbach-Welle am Haus der Kunst zu überlaufen ist oder die noch nicht so perfekt auf dem Surfbrett stehen. Während sich Nachbarn gegen die stete Action wehren, will sich die Stadt München für die Erhaltung der Surfwelle einsetzen. Dass dies nicht so einfach ist, musste jetzt der Stadtrat erkennen.

Der Umweltausschuss hat zwar Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) per Beschluss gebeten, sich beim bayerischen Finanzminister für die Erhaltung der Surfwelle, für ihre Aufwertung und gegebenenfalls Umgestaltung einzusetzen. Allerdings sieht die Stadtverwaltung ihre Hände gebunden. Denn die Dianabadschwelle liegt im Englischen Garten, sie ist umgeben von staatlichen und privaten Grundstücken. Würde man die Übernahme des Areals in städtisches Eigentum weiterverfolgen, würde das eine Enklave schaffen, inklusive einer Verlagerung der Haftungsproblematik auf die Stadt - letzteres ist deshalb bedeutsam, weil, anders als bei der Eisbachwelle, im Sommer treibende Badegäste die Dianabadschwelle durchqueren.

Jegliche Umbauten kämen zudem in Konflikt mit dem Landschafts- und dem Denkmalschutz. Auch der Freistaat dürfte keine schnelle Lösung sehen: Er will die Welle zwar erhalten, hält dort aber bisher ein Surf- und Badeverbot aufrecht - ebenfalls aus Haftungsgründen.

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