Muss das sein? Dieser Stoßseufzer entfährt einem spontan, wenn für eine Ausstellung eine "Donald-Trump-Installation" angekündigt wird. Schließlich ist der Mann allgegenwärtig, und auf Instagram gibt es das Projekt "Daily Trumpet", wo jeden Tag Künstler aus aller Welt ihre kritische Auseinandersetzung mit dem Präsidenten einstellen. Der US-Präsident, notorisch um Aufmerksamkeit bemüht, bringt wiederum auch den Künstlern Beachtung, die sich an ihm abarbeiten und sich inspiriert fühlen zu Formen kreativen Widerstands. Es entsteht als eine symbiotische Reibung, die bei einer banalen Figur wie Trump, die eine Steilvorlage nach der anderen liefert, zuweilen auch ins Banale abrutschen kann.
Nun also taucht Mr. President auch in einer Schau in der Orangerie, Englischer Garten 1 a, auf. "Art in Motion" lautet der Titel der Ausstellung, in der sich so unterschiedliche Künstler wie die Bildhauerinnen Beate Schubert und Susanne Thiemann sowie der niederländische Maler und Grafiker Anton Heyboer zusammengefunden haben. Die Trump-Installation stammt von Beate Schubert, und das kann alle Zweifel beruhigen. Denn die Künstlerin, Jahrgang 1944, ist bekannt für ihre subtil kritische Auseinandersetzung mit der Gegenwart. Ihre Sicht auf Trump mutet man sich also gerne und mit einer großen Portion Neugierde zu.
Die Ausstellung in der Orangerie läuft noch bis zum 16. Juli. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag, 14 bis 19 Uhr, Samstag, 14 bis 20 Uhr, Sonntag, 12 bis 20 Uhr. Zusätzliche Termine nach Vereinbarung unter Telefon 0178/434 95 39.