Lehel:Schmaler und langsamer
Auf der Oettingenstraße fällt versuchsweise eine Spur weg
Von Julian Raff, Lehel
Seit gut einem Jahr ist das Tempo auf der Emil-Riedel-, Oettingen- und Sternstraße auf 30 Stundenkilometer gedrosselt. Wie Anwohner immer wieder beim Bezirksausschuss beklagen, halten jedoch längst nicht alle Autofahrer das Limit ein. Im Abschnitt zwischen Prinzregenten- und Liebigstraße soll daher die Fahrbahn, zunächst versuchsweise, um eine Spur verschmälert werden. Die Einbahnstraße ist Teil der zentralen Nord-Süd-Achse durchs Viertel und ist mit drei Fahrspuren für innerstädtische Verhältnisse recht gut ausgebaut. Anlieger und Bezirksausschuss (BA) konnten ihren Wunsch nach einem Tempolimit dennoch durchsetzen, da eine Gesetzesänderung dies seit einigen Jahren im Bereich von Kitas Schulen und anderen sozialen Einrichtungen ermöglicht.
Vor diesem Hintergrund spricht sich der BA für eine Variante aus, die ostseitig (linke Seite in Fahrtrichtung) beim Haus für Kinder, etwa in der Mitte des Straßenabschnitts, einen rund 40 Meter langen Einbau vorsieht. Kurz vor der Einmündung in die Liebigstraße verschwenkt ein westseitiger Einbau zusätzlich die Fahrbahn und verkürzt die von den Stadtviertelvertretern ohnehin als überlang angesehene Rechtsabbiegespur.
Der BA beantragte einen Verkehrsversuch gegen die Stimmen von CSU und FDP/ FW. Deren Vertreter befürchten permanenten Rückstau nach Norden, da sich die dreispurige Oettingenstraße vor der Kreuzung mit der Prinzregentenstraße auf vier Spuren aufweitet und das Einfädeln auf zuerst drei-, dann zwei Spuren den Verkehr auch bei mäßiger Frequenz zu stark ausbremsen könnte. Die grün-rote Mehrheit hält die Verschmälerung in der gewählten Variante dagegen für vertretbar, auch weil die linke, meist halb zugeparkte Spur schon jetzt von vielen Autofahrern gemieden wird. Die Dauer des Versuchs soll das Kreisverwaltungsreferats vorschlagen, im BA war die Rede von einigen Monaten bis zu einem Jahr.