Süddeutsche Zeitung

Pasing-Arcaden:Playmobil vs. Lego

Da werden Kindheitserinnerungen wach: Playmobil hat seinen ersten "Fun Store" in München eröffnet - wenige Meter entfernt von einem "Lego Store". Wer hat mehr zu bieten, Lego oder Playmobil? Ein Vergleich in Bildern.

Von Elisa Britzelmeier

Am Montagabend hat in München der weltweit erste "Playmobil Fun Store" eröffnet. Zur großen Feier im neuen Teil der Pasing-Arcaden kam auch: der ehemalige Bayern-Trainer Giovanni Trapattoni. Von Pirat Rico, dem Playmobil-Maskottchen rechts im Bild, ließ er sich ein Bagger-Set überreichen. Dabei hätte Trap sicher auch eine Lego-Polizeistation haben können, denn: In den Pasing-Arcaden haben nun beide Spielzeughersteller einen sogenannten Flagship Store. Und wir fragen uns: Wer hat mehr zu bieten, Lego oder Playmobil? Ein Vergleich in Bildern.

So also sieht er aus, der erste Playmobil "Fun Store". Das Konzept eines markengebundenen Geschäfts ist jedoch keine Erfindung von Playmobil. Vergangene Woche machte nur wenige Schritte entfernt...

... ein "Lego Store" auf. In Deutschland gibt es bereits elf solcher Läden, einen davon in den Riem-Arcaden im Osten der Stadt. Außerdem ist der dänische Spielzeughersteller auch in seiner Heimat, in Frankreich, Großbritannien, Kanada und den USA mit eigenen Geschäften vertreten. In den Pasing-Arcaden machen sich Lego und Playmobil nun im Abstand von wenigen Metern Konkurrenz. Aber welche Firma gibt es länger?

Das ist eine Frage, die gar nicht so leicht zu beantworten ist. Im Jahr 1932 gründete Ole Kirk Christiansen die Firma Lego im dänischen Billund, seitdem wird hier Spielzeug hergestellt. Für die klassischen Lego-Steine meldete das Unternehmen 1958 ein Patent an. Die ersten Figuren aber wurden erst 1978 verkauft und damit...

... vier Jahre später als die ersten Playmobil-Figuren. Seit 1974 produziert die Firma Brandstätter sein Spielzeug im fränkischen Zirndorf. Anfangs hatten Ritter, Bauarbeiter und Indianer noch bunte und unbewegliche Hände.

In Zirndorf steht auch der im Jahre 2000 eröffnete "Playmobil Funpark" auf einer Gesamtfläche von 90 Hektar. Den hauseigenen Freizeitpark besuchten im Jahr 2011 über 700.000 Besucher. Weitere Funparks gibt es in Frankreich, Malta, Griechenland und den USA. Die Ähnlichkeit...

... zu dem 2002 in Günzburg eröffneten "Legoland" ist zumindest im Eingangsbereich verblüffend. Mit einer Gesamtfläche von 140 Hektar ist es deutlich größer als der Fun Park. Doch der hat zumindest in einem Punkt mehr zu bieten: ...

... ein eigenes Maskottchen! Im Vergleich zu Pirat Rico, Trapattonis neuem Kumpel, wirkt der Lego-Bauarbeiter etwas steif.

Viele Figuren gibt es sowohl bei Lego als auch bei Playmobil, zum Beispiel den Astronauten. Den Raumfahrer von Lego (l.) bemitleidet man beinahe ein wenig - scheint ihm doch irgendwie der Durchblick zu fehlen.

Ein Klassiker sind auch die Piratenschiffe. Hier Legos traditionelle Version des Piratenschiffs aus den achtziger Jahren - man beachte den Affen, der oben am Seil hängt und die Planke, von der sich gleich jemand ins Wasser stürzt.

Und hier noch ein etwas aktuelleres Piratenschiff von Playmobil. Bilder des Playmobil-Seemanns wurden übrigens oft in Berichten über die Piratenpartei verwendet. Dagegen wehrte sich Playmobil, das Spielzeug sei politisch neutral.

Politisch korrekt zeigt sich Playmobil bei der klassischen Polizei-Figur: Die gibt es nämlich auch als Polizistin. Im Vergleich dazu zeigt sich der Lego-Polizist aber eindeutig friedfertiger. Mit seiner großen Lupe und der Taschenlampe setzt er auf Spürsinn statt Waffengewalt.

Überhaupt die Polizei: Die Polizeistation ist bei beiden Unternehmen ein Verkaufsschlager. Playmobil machte im Jahr 2011 einen Umsatz von 505 Millionen Euro weltweit. Lego...

... spielt mit weltweit 2,5 Milliarden Euro Umsatz (2011) in einer anderen Liga. In Deutschland arbeiten aktuell rund 2000 Menschen für Playmobil und etwa 400 für Lego. Weltweit sind es bei Lego 9374 und bei Playmobil 3520 Mitarbeiter. Das beliebteste Lego-Produkt ist, natürlich, die hier abgebildete Polizeistation.

Playmobil punktet mit seinem "Adventskalender" gezielt im Weihnachtsgeschäft - und verkauft sogar Weihnachtskrippen.

Gestatten: das größte Lego-Spielzeug. Es heißt "Star Wars 10179 Millennium Falcon" und ist nicht nur schwer auszusprechen, es ist auch schwer zu tragen: Der Millennium Falcon ist 90 Zentimeter lang, 50 Zentimeter breit und wiegt rund zehn Kilogramm. Etwas bescheidener...

... wirkt da der größte Playmobil-Artikel: die Löwenritterburg, die mit einem Preis von 179,99 Euro zugleich das teuerste Playmobil-Produkt ist. Die Figuren gibt's übrigens ab einem Euro - und Lego-Steine schon ab 23 Cent.

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