Tierwelt:Diese Lebewesen werden dem Wald gefährlich

Wegen des Klimawandels breiten sich zum Beispiel der Buchdrucker, die Lindenwanze und der Schlauchpilz immer weiter aus. Ein Überblick.

Von Thomas Anlauf

Buchdrucker

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(Foto: Florian Peljak)

Die kleinen Käfer sind höchstens einen halben Zentimeter groß, aber mit ihren acht Zähnen fressen sich die Buchdrucker, die zu den Borkenkäfern zählen, vor allem durch Fichtenwälder. Gesunde Fichten können dem Befall zunächst standhalten, die Bäume reagieren mit Harz, um die Käfer fernzuhalten. Wenn es ein Buchdrucker aber geschafft hat, über die Borke ins Innere des Baumes zu gelangen, legt er lange Larvengänge und eine sogenannte Rammelkammer an. Die Förster müssen befallene Bäume möglichst früh im Jahr fällen, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Buchsbaumzünsler

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(Foto: Peter Kneffel/dpa)

Diese Raupe stammt aus Ostasien und hat nun auch München erreicht. Die kleinen Schmetterlinge richten im Raupenstadium enorme Schäden an. Wenn ein Buchsbaum befallen ist, fressen sich die grünen Raupen durch das gesamte Blattwerk. Die bis zu fünf Zentimeter langen Tiere dienen zwar als Nahrung für Vögel und sogar Wespen, doch die befallenen Sträucher sterben oftmals ab, denn die Buchsbaumzünsler fressen neben den Blättern auch die Rinde. Über die Buchsbäume zieht sich dann ein dichtes Gespinst. Die entpuppten Falter leben nicht einmal zwei Wochen.

Lindenwanze

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(Foto: Nicolas Armer/dpa)

Sobald sich die Tiere ausbreiten, bedecken sie oft große Teile der Lindenstämme. Der Landesbund für Vogelschutz hat am 1. Mai dieses Jahres einen ganzen Schwarm in München entdeckt - im Luitpoldpark in Schwabing. Während die Lindenwanzen als nicht besonders gefährlich gelten, ist die Marmorierte Baumwanze ein Tier, das es auf angepflanztes Gemüse abgesehen hat. Sie wurde erstmals im vergangenen Jahr östlich der Theresienwiese an Bäumen entdeckt. Ursprünglich stammen die Lindenwanzen aus dem westlichen Mittelmeerraum.

Laubholzbockkäfer

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(Foto: Wolfgang Seemann/LFL)

Es klingt wie ein übler Traum: ALB nennen Experten den Asiatischen Laubholzbockkäfer mit Abkürzung. Er befällt auch gesunde Bäume und gilt als hochgefährlich für den Baumbestand. Seit seinem ersten Auftreten Anfang Mai 2015 werden im Raum München Bäume im Umkreis von 100 Metern des befallenen Baums gefällt. Bis heute gilt im Südosten Münchens eine Quarantänezone, auch Gehölze in Privatgärten wurden entfernt. Doch der Laubholzbockkäfer, der wohl über Transportpaletten eingeschleppt wurde, breitet sich derzeit im Raum München nicht weiter aus.

Schlauchpilz

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(Foto: FVA Baden-Württemberg/dpa)

Viele Bäume werden von Käfern oder Raupen, die Eschen jedoch von einem Schlauchpilz befallen, dem Falschen Weißen Stengelbecherchen. Da sich die Sporen des Pilzes über die Luft verbreiten, greifen sie auch die Baumkronen an. Die Bäume verlieren ihre Blätter und ragen nur noch als Gerippe in den Himmel. In München zählt das Eschentriebsterben derzeit zu den gefährlichsten Baumkrankheiten. Experten befürchten, dass es Eschen in wenigen Jahren nicht mehr in München geben wird, die meisten Bäume sind bereits vom Pilz befallen.

© SZ vom 15.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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