Süddeutsche Zeitung

LAX Eatery:Kalifornische Frühstücksträume in der Maxvorstadt

Egal, wie grau und wolkenverhangen der Tag in München anbricht: In der LAX Eatery speisen Gäste wie an der sonnigen US-Westküste.

Von Laura Kaufmann

Wer an amerikanisches Frühstück denkt, der sieht wahrscheinlich ein klassisches American Diner vor sich, in dem eine überfreundliche Bedienung in Kittelschürze Kaffee aus der Kanne nachschenkt. Auf dem Tisch ein Teller mit Spiegeleiern, Bacon und Hash Browns. Pancakes mit Ahornsirup vielleicht.

Die Pancakes gibt es tatsächlich in der LAX Eatery. Blaubeer-Pancakes. Aber dann schon nicht viel mehr, was an das klassisch amerikanische Frühstück erinnert. Die LAX Eatery ist nämlich auch in erster Linie nicht typisch amerikanisch, sondern typisch kalifornisch. LAX, das ist die Abkürzung des Flughafens von Los Angeles. Typisch kalifornisch ist zum Beispiel die Liebe zu Superfoods. Und dann wäre da noch die Nähe zu Mexiko, die sich in der kalifornischen Küche wiederfindet.

Die LAX Eatery ist ein kleines Ecklokal, die Tische aus Holzbrettern sind auch klein. Kleine Kakteen statt Blümchen darauf. Von der Decke hängen die beinahe schon obligatorischen nackten Glühbirnen und die Wand hinter der Theke ist mit schwarzer Tafelfarbe bestrichen. Darauf ist ein Auszug aus der Speisekarte geschrieben und ein "We are glad you are here" - wir sind froh, dass du da bist.

Was gibt es da und was kostet das?

In erster Linie gibt es da wunderbare Frühstücksvariationen, außerdem ein paar Mittagsgerichte. Die kommen meist in Bowls daher, in Nicht-Hipster-Sprache also in Schüsseln, gefüllt zum Beispiel mit Chili sin Carne (6,90 Euro) oder "Taco-Quinoa-Salad" (8,50 Euro). Aber unsere Aufmerksamkeit gilt dem Frühstück, und das hebt sich angenehm von dem Caféfrühstücks-Einheitsbrei ab, den es anderswo so gibt. Auch wenn die Acai-Bowl, die hier serviert wird (8,90 Euro), natürlich ein gehyptes Superfood-Frühstück ist. Aber Los Angeles, Hollywoodstars, Superfood: es gehört eben dazu.

Seltener sieht der Gast auf Karten hiesiger Frühstückscafés "Huevos Rancheros": Eine Tortilla mit zwei Spiegeleiern auf Käse und fein gewürztem Bohnenmus, etwas Guacamole, Pico de Gallo (fein gehackte Tomaten), Salsa Verde und Crème fraîche (9,50 Euro). Die Eier sind bio, die Guacamole hausgemacht. Und der Geschmack tadellos. Die Eier gibt es auch als Rührei in einem Burrito (5,50 Euro) oder auf Brot mit etwas Guacamole (6,50 Euro). Und wer weder mexikanisch angehaucht noch hipstergesund seinen Hunger stillen möchte, für den gibt es French Toast oder Blueberry Pancakes (je 8,90 Euro). Schön angerichtet sind die Speisen, aus guten Zutaten, zu fairen Preisen.

Smoothies fehlen nicht auf der Karte, und süchtigmachende Kreationen wie den "Dirty Chai" gibt es zu trinken, einen Chai Latte mit Espresso. Natürlich das Morgengetränk der Stunde, den Matcha-Latte (je 3,80 Euro). Oder ganz klassisch einen anständigen Cappuccino (2,90 Euro).

Wer geht da hin?

Maxvorstädter und Schwabinger zwischen 20 und 40 Jahren, die wissen, was Matcha ist. Und zwar ziemlich viele von ihnen, am Wochenende herrscht hier reger Betrieb. Wer zuerst kommt, isst zuerst, reservieren ist nicht möglich.

Wie viel Zeit bringt man mit?

Wer einen oder zwei der kleinen Tische ergattert hat, darf es sich dort gemütlich machen, ohne wie eine Schmeißfliege wieder verscheucht zu werden, sobald der Teller leer gegessen ist.

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