Landtagswahl in Bayern:Zahl der Briefwähler könnte in München einen neuen Rekord erreichen

CSU sackt in Umfrage auf 35 Prozent ab

Zahlreiche Münchner haben schon die Unterlagen zur Briefwahl angefordert.

(Foto: dpa)

Darauf lassen Schätzungen des Kreisverwaltungsreferats schließen. Bei der Bundestagswahl gaben bereits 43 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme per Brief ab.

Von Robert Meyer

Die Zahl der Briefwähler in München könnte bei der Landtagswahl am 14. Oktober einen neuen Rekord erreichen - darauf lassen Schätzungen des Kreisverwaltungsreferats (KVR) schließen. Wie ein Sprecher mitteilte, rechne man mit einem ähnlich hohen Anteil von Briefwählern wie bei den Bundestagswahlen 2017. Damals stimmten 308 778 Münchner per Brief ab, knapp 43 Prozent der Wähler.

Bei der Landtagswahl 2008 entschieden sich noch 26,5 Prozent für die Briefwahl. Fünf Jahre später machten bereits 39,6 Prozent der Münchner ihre Kreuze von Zuhause aus. Das KVR hat deshalb vorgesorgt, man sei auf bis zu 370 000 Briefwähler vorbereitet, teilt die Behörde mit. Bereits seit dem Frühjahr arbeite man daran, bis zu 3500 Helfer seien am Tag der Wahl dafür zuständig.

Statistisch stimmen Briefwähler häufig etwas konservativer ab als Urnengänger, darauf deuten die Ergebnisse der Landtagswahl vor fünf Jahren hin. Während die CSU damals knapp 39 Prozent der Münchner Briefwähler überzeugte, kam sie in den Wahllokalen nur auf 35 Prozent. Hätten 2013 nur die Stimmen an den Wahlurnen gezählt, wäre die SPD stärkste Kraft in München geworden. Sie erreichte in den Wahllokalen 36 Prozent der Zweitstimmen, bei den Briefwählern aber lediglich 31 Prozent.

Wer seine Kreuze von Zuhause aus machen will, kann die Unterlagen beim KVR beantragen. Dafür gibt es ein Online-Formular auf briefwahl-muenchen.de. Bis die beantragten Unterlagen per Post eintreffen, könne es aber bis zu sechs Werktage dauern. Spätestens bis zum 10. Oktober muss man die Briefwahl online beantragt haben, sonst kann das KVR nicht mehr garantieren, dass die Unterlagen noch rechtzeitig eintreffen. Wer nicht so lange auf den Versand warten will, kann die Unterlagen auch persönlich abholen. Man erhält sie gegen Vorlage des Ausweises zwischen dem 24. September und 12. Oktober im Kreisverwaltungsreferat an der Ruppertstraße 11 und in den Bezirksinspektionen, die beide dafür ihre Öffnungszeiten ausdehnen.

Hat man seine Kreuze gesetzt, muss der Wahlbrief spätestens am 14. Oktober um 18 Uhr im Wahlamt liegen. Am einfachsten ist dabei der Versand per Post, der innerhalb Deutschlands kostenlos ist. Am Wahlwochenende wird die Stadt außerdem zusätzliche Nachtbriefkästen einrichten. Weitere Informationen gibt es im Internet auf www.muenchen.de/rathaus. Mit Fragen kann man sich zudem an die Wahlhotline des KVR richten unter der Nummer 089/ 23 39 62 33.

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