Landtagspräsidentin Ilse Aigner führt die CSU in Oberbayern und München in den Landtagswahlkampf. Die Delegierten haben sie auf einem Parteitag in Germering am Samstag auf Platz eins der Liste gewählt, vor den übrigen Kabinettsmitgliedern aus der Region. Auf Platz zwei folgt der Münchner CSU-Chef Georg Eisenreich. Die Platzierung auf der Liste galt über viele Jahrzehnte für die Direktkandidaten als reine Formalie, schließlich gewann die CSU traditionell alle Stimmkreise in Oberbayern. Doch seit der letzten Landtagswahl gilt diese Sieggarantie nicht mehr - für Münchnerinnen und Münchner könnte die Liste interessant werden.
Denn bei der letzten Wahl verlor die CSU fünf der neun Stimmkreise in der Landeshauptstadt. Die Liste verschaffte jedoch zwei Verlierern ein verspätetes Landtagsmandat. Ludwig Spaenle und Andreas Lorenz hatten in der Addition der Erst- und der Zweitstimmen das beste Ergebnis all derer, die nicht als Direktkandidaten ins Maximilianeum eingezogen waren. Deshalb rückten sie über die Liste nach, als Kollegen während der Legislaturperiode ausschieden.
Hinter Eisenreich platzierten die CSU-Delegierten in der rein Münchner Reihenfolge Markus Blume (Listenplatz sechs). Die beiden Minister sind aber bei der CSU als relativ sichere Siegkandidaten verbucht. Anders sieht es für Susanne Hornberger aus, die im für die CSU schwierigen Stimmkreis Mitte antritt. Sie darf aber hoffen, mit Listenplatz zehn als dritte Münchnerin und erste Frau aus der Landeshauptstadt Zweitstimmen abzuschöpfen.
Doch nur zwei Plätze hinter ihr rangiert Ludwig Spaenle, der beim letzten Mal schon gegen seinen erneuten Widersacher Christian Hierneis (Grüne) sein Mandat verloren hat. Danach folgen auf der Liste die Münchner Abgeordneten Robert Brannekämper (Platz 14), Josef Schmid (17) und Andreas Lorenz (19). Den früheren Münchner Personalreferenten und jetzigen Kandidaten in Moosach, Alexander Dietrich, finden Wähler erst auf Platz 29, seine Nachbarin aus Milbertshofen, Christine Müller, auf Position 39.