Zahl der Schüler gestiegen:Den Vormittag überstehen

Brunnthal, Volksschule Brunnthal Hofolding,

Vor allem weil die Zahl der Schüler gestiegen ist, hat Kindheitspädagogin Theresa Fritzmaier mehr zu tun.

(Foto: Angelika Bardehle)

Brunnthal stockt die Stelle der Sozialarbeiterin an der Grundschule auf

Von Bernhard Lohr, Brunnthal

Die Grundschule Brunnthal baut die Schulsozialarbeit aus. Der Kulturausschuss des Gemeinderats hat dem Ansinnen der Schule zugestimmt, auf eine volle Personalstelle aufzustocken und die Kosten anteilig dafür zu übernehmen. Bisher arbeitet Theresa Fritzmaier auf einer Dreiviertel-Stelle. Schulleiterin Regine Nemetz machte im Ausschuss klar, dass das aus verschiedenen Gründen mittlerweile nicht mehr reicht. Die Zahl der Schüler wächst, die seit 2013 an der Grundschule angebotene Sozialarbeit wird mehr und mehr angenommen. Und vor allem: Sie wird auch benötigt. Denn auch eine Schule auf dem Land kennt all die Probleme einer Turbogesellschaft: Leistungsdruck, schwierige familiäre Verhältnisse und Medienkonsum.

Die Erkenntnis, dass auch in Brunnthal die Lehrer Unterstützung benötigen, um die gestiegenen Aufgaben zu bewältigen, hatte sich 2013 durchgesetzt. Damals beschloss der Gemeinderat, zunächst eine halbe Stelle für Schulsozialarbeit zu schaffen. Der Kreisjugendring übernahm die Aufgabe. Fortan hatten Schüler, Lehrer und Eltern einen Ansprechpartner bei Problemen. Kindheitspädagogin Theresa Fritzmaier schilderte, wie sie bei Bedarf unruhige Schüler aus den Klassen rausnimmt sowie im Unterricht die Lehrerin unterstützt, um Schüler individuell zu fördern. Eine Reihe von Angeboten gibt es, wie Schülermitverwaltung und ein Sozialkompetenz-Training. Rektorin Nemetz sagte, die Sozialarbeiterin helfe, dass die Kinder "den Schulvormittag überstehen". Viele seien belastet.

Dass das Angebot der Sozialarbeit an der Schule seit dem Beginn im Jahr 2013 schon bald auf eine Dreiviertel-Stelle ausgebaut wurde, hat aber nicht nur gesellschaftliche Gründe. Es ziehen einfach viele Familien nach Brunnthal, die Zahl der Schüler steigt. 196 Schüler hat Schulleiterin Nemetz derzeit, doch sie geht davon aus, dass an ihrer Einrichtung schon kommendes Jahr 220 bis 225 Schüler lernen werden. In vier Jahren rechnet sie mit 250 Kindern, womit dann allerdings ihrer Einschätzung nach eine Grenze erreicht wäre. Brunnthal sei derzeit im Südosten des Landkreises die einzige Grundschule, die noch keine Vollzeitstelle habe. Mit einer solchen würde ihre Schule dann aber auf absehbare Zeit klarkommen.

Damit nahm sie Gemeinderat Matthias Amtmann (UBW) gewisse Sorgen, der sich fragte, wo das denn noch hinführen werde, wenn sich innerhalb weniger Jahre der Bedarf praktisch verdoppelt habe. An der Notwendigkeit freilich zweifelte niemand. Herbert Katzdobler (CSU) sah es durch die bisherigen Erfahrungen als erwiesen an, dass die Schule eine solche Unterstützung braucht. Die Aufstockung sei "absolut gerechtfertigt". Bürgermeister Stefan Kern (CSU) lobte Fritzmaiers Arbeit und äußerte die Sorge, die Mitarbeiterin könnte bei einem Ausbau ihrer Stelle vielleicht durch jemand anderen ersetzt werden. Doch die wurde ihm gleich genommen. Man werde lediglich an Flexibilität gewinnen. An einen Personalwechsel sei nicht gedacht. Meike Pabst vom Kreisjugendring bezifferte die zusätzlichen Kosten durch die Aufstockung der Sozialarbeit um eine Viertelstelle auf 15 000 Euro im Jahr, wobei die Hälfte durch den Landkreis übernommen werde. Weitere 500 bis 1000 Euro könnten durch Arbeitsmaterialien oder anderes hinzukommen. Der Ausschuss billigte das alles einstimmig.

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