Wirtschaftsempfang:"Danke an Unterföhring"

Wirtschaftsempfang: Der Wirtschaftsempfang macht es möglich: Der Abgesandte eines Dax-Konzerns und der lokale Einzelhändler kommen ins Gespräch.

Der Wirtschaftsempfang macht es möglich: Der Abgesandte eines Dax-Konzerns und der lokale Einzelhändler kommen ins Gespräch.

(Foto: Gemeinde Unterföhring)

Münchens Stadtbaurätin Merk beschwört gute Kooperation zwischen Stadt und Gemeinde

Von Sabine Wejsada, Unterföhring

Netzwerken heißt es auf Neudeutsch, was die gut 280 Gäste des Unterföhringer Wirtschaftsgesprächs am Dienstagabend im Bürgerhaus tun konnten, und da war es dann auch möglich, dass der Abgesandte des Dax-Konzerns bei Häppchen und Sekt mit dem kleinen Einzelhändler ins Gespräch kam. Die Gemeinde veranstaltete den Empfang bereits zum vierten Mal. Auf der einen Seite, um die Firmenvertreter auf den neuesten Stand zu bringen, was die Ortsentwicklung angeht. Und andererseits, um mit einem Gastredner den Horizont zu weiten.

Diesmal war die Münchner Stadtbaurätin Elisabeth Merk zu Gast. Sie sprach über die zunehmend wichtiger werdende interkommunale Zusammenarbeit in der Metropolregion. Dass die Nachbargemeinde und die Landeshauptstadt gut kooperieren können, zeigte sich beim 2018 beginnenden Ausbau des Föhringer Rings. "Danke an Unterföhring, dass es die Fäden zusammengebracht hat", sagte Merk und sprach vor allem Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer (Parteifreie Wählerschaft) an. Auf Betreiben des Rathauses und eines Zusammenschlusses der im Ort ansässigen großen TV- und Versicherungskonzerne war Bewegung in die seit Jahren stillstehenden Planungen zu einem vierspurigen Ausbau der wichtigen Ost-West-Verbindung über die Isar gekommen. Unterföhring und die Stadt München beteiligen sich mit jeweils fünf Millionen Euro an dem mehr als 52 Millionen Euro teuren Ausbau-Projekt.

Merk warb in ihrer Rede für eine visionäre Entwicklung des Ballungsraumes: Bei der Planung des neuen Stadtviertels im Nordosten Münchens, der sogenannten Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme, kurz SEM, seien 800 Hektar im Fokus. Diese Größe habe so manchen erschreckt, sagte die Stadtbaurätin. Allerdings müsse das nicht bedeuten, dass das Gebiet in einem Schritt realisiert werde, im Gegenteil: Man könne dies in kleineren Einheiten tun, so Merk. Das neue Stadtviertel für 30 000 neue Einwohner und mit 15 000 Arbeitsplätzen wird auch Auswirkungen auf die hinter der Stadtgrenze liegenden Kommunen Aschheim und Unterföhring haben. Dort ist man bereits alarmiert, weil die Erschließung womöglich nur über die ohnehin chronisch überlastete Kreisstraße M 3 erfolgen könnte. Merk plädierte für den U-Bahn-Ringschluss bis zur Messestadt-Riem und räumte ein, dass eine Anbindung des Quartiers nicht durch die Bestandsbebauung führen könnte.

In Unterföhring verfolgt man diese Entwicklung gespannt. Denn auf Gemeindeseite wird seit geraumer Zeit intensiv versucht, die Verkehrsströme ins Gewerbegebiet zu entflechten, wie Bürgermeister Kemmelmeyer sagte. So sei Mitte Dezember der vierspurige Ausbau der Betastraße fertig und werde den Verkehrsfluss beschleunigen; auch von der "Gewerbespur" vor dem großen Kreisverkehr an der Tankstelle neben der M 3 erhofft sich die Gemeinde eine Linderung des Rückstaus bei der Einfahrt ins Gewerbegebiet. Dort entstehen zudem zwei Parkhäuser für die Beschäftigten.

"Sie sehen, wir nehmen nicht nur, sondern geben auch etwas zurück", sagte Bürgermeister Kemmelmeyer den Firmenvertretern. Unterföhring kann sich durch enorme Einnahmen aus der Gewerbesteuer vieles leisten: Gymnasium, Sportpark mit Hallenbad, neue Ortsmitte mit Volkshoch- und Musikschule. Weiche Standortfaktoren also, um die Attraktivität der Kommune für Unternehmen weiter zu steigern und die 22 000 Beschäftigten jenseits der S-Bahnlinie zu den Läden, Lokalen, Sport-, Kultur und Bildungseinrichtungen zu locken.

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