Wirecard:"Alle wollten diese Perle"

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Dem in einen Bilanzskandal verwickelten Dax-Konzern Wirecard droht der Verlust von Milliardenkrediten.

(Foto: dpa)

2021 sollte Wirecard einen gewaltigen Neubau in Aschheim beziehen. Wie sich Lokalpolitiker um die Gunst des Unternehmens bemühten und was dessen Krise für die Region bedeuten könnte.

Von Christina Hertel, Aschheim

An dem Montagabend, an dem sich Markus Braun der Polizei stellt, sperrt Thomas Müller um 19 Uhr mit einem dicken Schloss den Zaun zur Baustelle ab. Braun ist der ehemalige Chef des Dax-Unternehmens Wirecard, das bis vor kurzem noch als Star an der Börse galt; nun muss sich der Manager wahrscheinlich vor Gericht verantworten, weil er Bilanzen manipuliert haben soll. Müller, der eigentlich anders heißt, arbeitet als Polier - zumindest trägt er einen roten Helm, auf dem das steht - indirekt für den Konzern aus Aschheim, der seit voriger Woche weltweit Schlagzeilen macht, weil es offenbar mehrere Milliarden, die in seinen Büchern stehen, gar nicht gibt. Hinter dem Vorarbeiter ragen fünf rote Kräne in die Luft. Sie stehen im Dornacher Gewerbegebiet am östlichen Stadtrand Münchens zwischen Beton- und Stahlgerippen, die einmal eine lichtdurchflutete, 405 000 Quadratmeter große Bürolandschaft ergeben sollen.

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