Winterspiele 2018:Rathaus-Grüne wollen für Olympia stimmen

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Die Grünen-Fraktion im Münchner Rathaus will den Eckpunkten zur Olympia-Bewerbung zustimmen - trotz des negativen Votums der Parteibasis.

Die Münchner Grünen-Rathausfraktion will trotz klarer Ablehnung der eigenen Basis für die Olympia-Bewerbung 2018 stimmen. Bei der entscheidenden Abstimmung im Stadtrat am Mittwoch würden voraussichtlich alle Mitglieder der Fraktion dafür stimmen, die Bewerbung weiter mitzutragen, sagte Fraktionschef Siegfried Benker nach internen Beratungen. "Davon gehe ich aus."

Eine Mehrheit im Stadtrat für die Olympia-Pläne wäre auch ohne die Grünen-Stimmen sicher. Allerdings würde ein Nein der Grünen eine Zerreißprobe für die Rathauskoalition mit der SPD bedeuten - und dies will Benker vermeiden.

Die Grünen-Basis hatte sich am Montagabend mit klarer Mehrheit gegen die Bewerbung um die Winterspiele 2018 ausgesprochen. Bei einer Versammlung stellten sich 92 Delegierte gegen die Pläne, nur 45 votierten dafür.

Im Koalitionsvertrag von 2008 hatten die Grünen aber mit der SPD vereinbart, die Olympia-Bewerbung zu unterstützen. Benker betonte, die Münchner Grünen hätten die Olympia-Pläne in der Vergangenheit mit drei Beschlüssen unterstützt.

Mit der aktuellen "180-Grad-Wende" lasse die Basis nun die eigene Fraktion "im Regen stehen". Die Grünen-Fraktion wolle aber ein verlässlicher Bündnispartner sein und stehe hinter der Olympia-Bewerbung.

Die Münchner Bewerbung um die Olympische Winterspiele 2018 muss an diesem Mittwoch noch einmal drei entscheidende Hürden nehmen: Das bayerische Kabinett, der Münchner Stadtrat und der Gemeinderat von Garmisch-Partenkirchen müssen das endgültige Bewerbungsbuch, das sogenannte Bid Book, absegnen.

Beim Kabinett ist das aber ohnehin nur eine Formsache, und auch die Zustimmung der beiden Kommunalparlamente gilt als sicher. Das Kabinett wird in seiner Sitzung zudem ein "Olympia-Gesetz" auf den Weg bringen. Darin enthalten ist unter anderem eine verbindliche Zusage an Bauern in Garmisch-Partenkirchen, dass sie die Grundstücke, die sie für Olympia zur Verfügung stellen, im Ausgangszustand wieder zurückbekommen.

Zudem wird in dem Gesetzespaket nach Angaben eines Sprechers geregelt, wer für mögliche Verluste des Nationalen Olympischen Komitees geradestehen soll - dafür sollen zu je einem Drittel der Bund, der Freistaat und die Stadt München aufkommen.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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