Windräder im Perlacher ForstDer letzte Schritt einer Kehrtwende

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Der Oberhachinger Gemeinderat befürwortet Windräder im Perlacher Forst.
Der Oberhachinger Gemeinderat befürwortet Windräder im Perlacher Forst. (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Der Oberhachinger Gemeinderat begrüßt die Aufnahme des Perlacher Forstes als Baugebiet für Windräder. Dass es dazu kam, ist auch das Ergebnis eines gewonnenen Machtkampfs.

Von Paul Hansen, Oberhaching

Im Perlacher Forst könnte zukünftig ein anderer Wind wehen. Oder genauer gesagt: Die umliegenden Gemeinden könnten sich den Wind zunutze machen. Denn der Oberhachinger Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Dienstag mit großer Mehrheit den Plan des Regionalen Planungsverbandes (RPV) begrüßt, den Perlacher Forst als sogenanntes Vorranggebiet für den Bau von Windkraftwerken auszuweisen. Rund 380 Hektar des insgesamt über 13 Quadratkilometer großen Waldgebiets sind davon betroffen. Damit vollzieht die Gemeinde den letzten Schritt einer Kehrtwende.

Denn noch zu Beginn des vergangenen Jahres hatte sich CSU-Bürgermeister Stefan Schelle, der zugleich Vorsitzender des RPV ist, gegen die Aufnahme des Perlacher Forstes als möglichem Baugrund von Windrädern ausgesprochen. Bereits im Mai 2024 hatte sich der Oberhachinger Gemeinderat allerdings, bei nur einer Gegenstimme, für die Aufnahme des Perlacher Forstes in den Plan ausgesprochen. Vor allem Vertreter von SPD und Grünen hatten Kritik an Schelles Doppelrolle geübt und ihm „Windkraftverhinderung“ vorgeworfen.

In seinem überarbeiteten Plan hatte sich der RPV dann im November dem Votum der Gemeinde angeschlossen. Insgesamt werden nun im Plan des Verbandes 65 Gebiete auf einer Fläche von mehr als 11 000 Hektar in und vor allem rund um München ausgewiesen. Der RPV verweist darauf, dass er mit der Größe dieser Flächen die gesetzlichen Vorgaben übertrifft.

Bis zum Bau der ersten Windräder im Perlacher Forst dürfte es aber noch Jahre dauern. Zunächst besteht noch bis Ende März die Möglichkeit, zu dem neuen Plan des RPV Stellung zu beziehen. Erst im kommenden Jahr soll der Plan dann final beschlossen werden und in Kraft treten.

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