Willenserklärung:Hohenbrunn ist Klimaschutzgemeinde

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Gemeinderat nimmt mit großer Mehrheit den leicht geänderten Grünen-Antrag an

Von Stefan Galler, Hohenbrunn

Als vierte Kommune im Landkreis München nach Ismaning, Oberhaching und Höhenkirchen-Siegertsbrunn hat sich Hohenbrunn in der jüngsten Gemeinderatssitzung das Prädikat "Klimaschutzgemeinde" gegeben. Sie hat damit den klaren Willen ausgedrückt, "die Eindämmung der Klimaerwärmung und die Bewältigung ihrer schwerwiegenden Folgen als wichtige Aufgabe" anzusehen und Hohenbrunn bis 2045 zu einer klimaneutralen Gemeinde zu machen, wie es im Antrag der Grünen-Fraktion heißt.

Das Ansinnen der Ökopartei fand bei den meisten Gemeinderäten Anklang. "Ich finde das gut", sagte Bürgermeister Stefan Straßmair (CSU) und vergaß nicht, zu erwähnen, dass Hohenbrunn "im Klimaschutz ganz weit vorne" sei, was Manfred Haucke (Bürgerforum) bestätigte: "Es passiert schon eine Menge, wir haben ein Klimaschutzkonzept und eine Klimaschutzmanagerin, aber ich kann es nur unterstützen, wenn wir pro Klima und Umwelt denken und entsprechend entscheiden."

Allerdings schreckten einige der Anwesenden davor zurück, das Gremium mit der Entscheidung in seinen Freiheiten zu beschränken. Vor allem die Formulierung im Grünen-Antrag, wonach bei allen kommunalen Entscheidungen Lösungen bevorzugt werden "müssen", die sich positiv auf den Klimaschutz und die Bewältigung der Folgen des Klimawandels auswirken, wollte Straßmair nicht so stehen lassen. Er sprach sich dafür aus, das Wort "müssen" zu streichen und stattdessen klimafreundliche Lösungen als "vorzugswürdig" zu deklarieren. Das sahen unter anderem der CSU-Fraktionsvorsitzende Anton Fritzmaier und die Dritte Bürgermeisterin Regina Wenzel ähnlich: "Es kann auch mal Entscheidungen geben, bei denen man zum Beispiel nicht das klimaneutralste Unternehmen auswählen kann", sagte die Sozialdemokratin. Es sei wichtig, "dass wir uns nicht handlungsunfähig machen".

Letztendlich wurde dieser Passus entsprechend dem Vorschlag Straßmairs geändert, gestrichen wurde der Satz, dass "künftig analog zu den finanziellen Auswirkungen eine explizite Berücksichtigung der 'Auswirkungen auf Klima und Umwelt' erfolgen müsse". Der Bürgermeister erläuterte, dass eine solche Klassifizierung für die Verwaltung "nicht zu leisten" sei.

Das Gremium sprach sich bis auf eine Gegenstimme aus der CSU-Fraktion einhellig für den leicht abgeänderten Antrag der Grünen aus.

© SZ vom 25.10.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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