Süddeutsche Zeitung

Weiterführende Schulen:Provisorische Unterkunft

Die Vorläuferklassen des neuen Gymnasiums in Putzbrunn sollen in Containern untergebracht werden

Von Stefan Galler, Putzbrunn

Die Gymnasien in Neubiberg und Ottobrunn platzen aus allen Nähten, was letztendlich dazu führte, dass der Zweckverband Staatliche weiterführende Schulen im Südosten des Landkreises München nun noch eine dritte Schule in unmittelbarer Umgebung bauen wird: Im Putzbrunner Ortsteil Waldkolonie, genauer gesagt in der Oedenstockacher Straße schräg gegenüber dem neuen Gewerbegebiet, wird ein weiteres, dringend benötigtes Gymnasium entstehen.

Und der Zeitplan ist ambitioniert, spätestens zum Schuljahresbeginn 2023/24 soll die Lehranstalt fertig sein. Deutlich früher sollen die Vorläuferklassen an den Start gehen können. In der jüngsten Sitzung des Bauausschusses sagte Bürgermeister Edwin Klostermeier (SPD), dass bereits 2022 Container aufgestellt werden sollen, um den künftigen Putzbrunner Gymnasiasten dort eine entsprechende vorübergehende Heimat während der ersten Jahre ihrer Zeit auf der weiterführenden Schule zur Verfügung zu stellen. Der Zweckverband habe sich bereits an die Gemeinde gewandt, um sich über mögliche Standorte für diese provisorischen Bauten zu informieren.

Geschäftsleiter Michael Hohberg führte aus, dass es sich um drei Jahrgänge zu je vier Klassen handele, für die ein Platz gefunden werden müsse. Sportanlagen seien nicht vorgesehen, hier müssten die Hallen und Plätze der beiden bestehenden Gymnasien genutzt werden. Grundvoraussetzung sei, dass das Areal mit Wasser, Strom und Anschluss an die Kanalisation erschlossen sein müsse.

In der folgenden Diskussion wurde rasch klar, dass die meisten Gemeinderäte als Standort für die Container die Umgebung des künftigen Schulgeländes bevorzugen. Martina Hechl von der Gemeinschaft pro Putzbrunn (GPP), brachte diese Idee ins Spiel: "Die Container sollten schon am richtigen Standort aufgebaut werden, da gibt es bereits entsprechende Buslinien und man könnte sehen, wie sich alles einspielt." CSU-Rat Alfons Meßner pflichtete ihr bei: "Für mich hat es Priorität, dass wir die Vorläuferklassen am neuen Gymnasium unterbringen." Unklar ist allerdings, ob die Schüler nicht dadurch zu sehr gestört werden würden, dass unmittelbar neben ihren Unterrichtsräumen die Bauarbeiten an der neuen Schule laufen. Martina Hechl führte den Schulcampus Riemerling als Gegenbeispiel an, dort sei schließlich auch bei der Sanierung der Grundschule sowie dem Abriss und Neubau der Carl-Steinmeier-Mittelschule trotz des Baulärms unterrichtet worden.

Josef Jakob (Freie Wähler) schlug vor, auf jeden Fall eine gemeindeeigene Fläche für die Vorläuferklassen zu wählen, um Pachtkosten zu sparen. Konkret nannte er das Gelände um den Busbahnhof an der Bürgermeister-Jakob-Straße, wo ein neues Kinderhaus entstehen wird, sowie ein Areal in der Nähe der Baumschule an der Tannenstraße. "Bei diesen Grundstücken hätte man wenig Aufwand, auch was einen Rückbau angeht", so Jakob. Tobias Stokloßa von der CSU brachte noch das Sportzentrum am Florianseck ins Gespräch, dort gebe es leere Flächen, das Gelände sei verkehrlich gut erschlossen und die Schüler wären dort eben nicht durch Baulärm gestört.

Bürgermeister Klostermeier nahm alle Anregungen auf. "Das ist eine gute Grundlage für die Gespräche mit dem Zweckverband, dort wird man unser Angebot eingrenzen, dann sehen wir weiter", sagte der Rathauschef.

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Quelle:
SZ vom 17.03.2021
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