Weitere Linie in den Süden:Tram-Traum

Weitere Linie in den Süden: Die 25er-Tram fährt schon zum Derbolfinger Platz nach Grünwald.

Die 25er-Tram fährt schon zum Derbolfinger Platz nach Grünwald.

(Foto: Claus Schunk)

Die Grünwalder möchten die Linie 37 zurück, die MVG lehnt ab

Von Claudia Wessel, Grünwald

Dass eine Notlösung auch sehr begehrenswert sein kann, zeigt die Trambahnlinie 37, die während der Bauarbeiten an den Trambahngleisen nach Grünwald im vergangenen Jahr als Ersatz eingerichtet wurde. Sie führte anders als die Linie 25 direkt zum Stachus. Das nun fanden einige ältere und gehbehinderte Herrschaften aus Grünwald sehr bequem, wie der FDP zu Ohren kam. Daher stellte Gemeinderat Michael Ritz den Antrag, diese Trambahnlinie erneut als zusätzliche Linie einzurichten. Einen ähnlichen Antrag stellte die CSU-Fraktion im Bezirksausschuss 18 Harlaching.

Acht zusätzliche Trambahnen müsste die MVG beschaffen

Das jedoch lehnte die MVG vor allem aus Kostengründen ab. Es müssten unter anderem mindestens acht zusätzliche Trambahnzüge beschafft werden, um diese Linie mit einem Zehn-Minuten-Takt einzurichten. Genutzt würde sie aber vermutlich nicht sehr intensiv, so die MVG, denn die meisten Menschen steigen doch lieber am Wettersteinplatz in die U-Bahn um, womit sie wesentlich schneller in die Stadtmitte gelangen. Es würde somit ein "massives Überangebot" entstehen, so die MVG. Sie wies jedoch darauf hin, dass mit dem kommenden Fahrplanwechsel das Angebot der Linie 25 erheblich erweitert werde. Dank der Unterstützung durch die Gemeinde werde sie samstags im Zehn-Minuten-Takt fahren und damit "doppelt so oft wie bisher", so das Schreiben der MVG.

Ganz aufgeben wollten die Gemeinderäte den Traum aber nicht. "Das war wirklich wunderbar", fand in der Sitzung am Dienstag unter anderem Ingrid Reinhart von den Grünen, dass man so gemütlich in die Innenstadt gelangen konnte. Auch Oliver Schmidt (PBG) fand die Idee gut und regte an, die Zahlen der Nutzung der bestehenden Linien nochmals zu vergleichen, um zu sehen, ob wirklich ein Überangebot entstehen würde. Michael Ritz war natürlich ebenfalls enttäuscht: "Wir haben uns da schon Hoffnungen gemacht. Es wäre toll, wenn wir den Antrag nicht in der Schublade verschwinden lassen, vielleicht geht es ja noch über andere Möglichkeiten."

Eigene Züge? Zu teuer

Sogar die Idee, als Gemeinde selbst Züge zu kaufen, kam auf. Doch Wolfgang Kuny (CSU) erinnerte sich, dass ein Straßenbahnzug zwei Millionen Euro kostet. Er erinnerte auch daran, dass man nicht einmal genügend Fahrgäste habe, um die Linie 15 zu verlängern. In der jährlichen Konferenz mit der MVG will man das Thema ansprechen.

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