Putzbrunn:Überläufer vor der Wahl

Putzbrunn: Erhält Unterstützung von den Freien Wählern: Bürgermeisterkandidat Walter Hois von der Gemeinschaft pro Putzbrunn.

Erhält Unterstützung von den Freien Wählern: Bürgermeisterkandidat Walter Hois von der Gemeinschaft pro Putzbrunn.

(Foto: Claus Schunk)

Freie Wähler in Putzbrunn unterstützen Bürgermeisterkandidat Walter Hois, ihr Pressesprecher wechselt zur CSU

Von Stefan Galler, Putzbrunn

Putzbrunn, Gemeinderatssitzung mit Wahlen,

Pro Walter Hois: Martin Adler, Ortsverbandschef der Freien Wähler Gemeinschaft Putzbrunn, hat eine Wahlempfehlung für den GPP-Kandidaten ausgesprochen.

(Foto: Angelika Bardehle)

Drei Wochen vor der Bürgermeisterwahl in Putzbrunn sind die Fronten nun endgültig geklärt. Während die Grünen schon vor Monaten klargestellt hatten, auf die Nominierung eines eigenen Kandidaten zu verzichten und Amtsinhaber Edwin Klostermeier (SPD) zu unterstützen, hat nun auch die Freie Wähler Gemeinschaft (FWG) ein klares Statement zur Wahl abgegeben: Sie unterstützt Walter Hois von der Gemeinschaft pro Putzbrunn (GPP). Das teilte der Vorsitzende des FWG-Ortsverbandes, Gemeinderat Martin Adler, am Freitag in einer Presseerklärung mit. Das ist insofern keine Überraschung, da die Vertreter der FWG und jene von Hois' GPP zuletzt im Gemeinderat häufig gemeinsam abstimmten - nicht selten in Opposition zu Klostermeier.

Dennoch habe diese Entscheidung pro Hois keineswegs von Vorneherein festgestanden, betont Adler. Vielmehr habe man sich erst ein Bild von den Kandidaten gemacht. Im Januar war zunächst Hois im Ortsteil Solalinden, später Klostermeier in der Waldkolonie und schließlich CSU-Kandidat Eduard Boger in Putzbrunn Ort bei FWG-Veranstaltungen aufgetreten und hatten ihre Ziele im Falle einer Wahl präsentiert. Insgesamt waren mehr als 170 Zuhörer zu den drei Abenden gekommen.

Für Martin Adler und die Mehrheit der Freien Wähler war danach klar, dass man sich am ehesten mit dem Programm von GPP-Kandidat Hois identifizieren könne: "Überzeugt hat Walter Hois mit seinem Vorhaben, ein neues Wir-Gefühl mit deutlich gestärkter Bürgerbeteiligung anzustreben und eine Informationsfreiheitssatzung auf den Weg zu bringen", teilt Adler in der Erklärung mit. Außerdem glaube die FWG, "dass eine Begrenzung der Amtszeit auf zwei Legislaturperioden sinnvoll" sei, damit nach zwölf Jahren, die Klostermeier mittlerweile im Amt ist, "ein frischer Wind in die Ortspolitik kommt".

Die Entscheidung des FWG-Ortsvorstandes scheint indes nicht bei allen Mitgliedern Zustimmung zu finden. Wie am Freitag bekannt wurde, hat der Pressesprecher der Freien Wähler, Martin Schuller, nach der Wahlempfehlung seinen Parteiaustritt erklärt. Schuller hatte bereits am Donnerstagabend einen CSU-Mitgliedsantrag unterschrieben - und damit ein Bekenntnis zu deren Kandidaten Eduard Boger abgegeben. Jener ist laut Schuller "schlicht die beste Wahl - für mich persönlich, aber auch für die Zukunft unserer Gemeinde". Boger begrüßte diese Entscheidung: "Dazu gehört schon eine große Portion Mut und Überzeugung, aber letztendlich steht hier jemand konsequent zu seiner Meinung, und das finde ich persönlich bewundernswert."

Für Boger geht der Wahlkampf am Samstag weiter: Er bietet allen Interessierten an, mit ihm im Laufe des Tages über sein Wahlprogramm zu sprechen. Dazu ist Boger um 8.30 Uhr im Café Auszeit, um 10 Uhr bei der Freiwilligen Feuerwehr, um 12 Uhr zum Mittagessen mit Mandatsträgern aus dem Landkreis in der Solalindener "Einkehr", um 14 Uhr an einem Infostand in Oedenstockach, um 15 Uhr in der Gaststätte "Waldpark" in der Waldkolonie und um 18 Uhr zu "Politik & Prosecco" im Bistro "Petit Plaisir" im Bürgerhaus.

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