Vorbereitung aufs Maifest:Die Heimstettener Burschen sind heiß

Kirchheim, Bürgerhaus, Hoaschdenger Kegelclub verwandelt Lagerräume gerade in ein 'gmiatliches Maibaumstüberl'.

Hans Rieger (li.) und Benedikt Mayr haben viel vor mit dieser Bohle aus ihrem alten Maibaum.

(Foto: Angelika Bardehle)

In Heimstetten richtet sich der Hoaschdenger Kegelclub bereits für seine Maibaumwache im Bürgerhaus häuslich ein. Schließlich soll's gemütlich werden.

Von Markus Mayr, Kirchheim

Die Burschen vom Hoaschdenger Kegelclub haben ihren Maibaum zu Bohlen zersägt. Doch es besteht kein Grund zur Sorge: Es war der 2011er-Baum. Heuer soll Heimstetten wieder einen Maibaum kriegen, einen neuen, versteht sich. Die Hoaschdenger halten den Fünf-Jahres-Turnus ein, der sich für den Kirchheimer Ortsteil bewährt hat.

Jedes Jahr einen Maibaum zu stellen, das wäre den Burschen zu anstrengend, gibt der Vereinsvorsitzende zu. Um so engagierter sind Benedikt Mayr und seine Kollegen alle fünf Jahre, inzwischen zum elften Mal. Seit Anfang Februar stecken sie mitten drin in den Vorbereitungen zum Fest am 1. Mai und dem einen Monat währenden Vorgeplänkel.

Aus dem alten Maibaum wird das Mobiliar fürs Stüberl

Obwohl der große Tag noch eine ganze Weile auf sich warten lassen wird, richtet der Verein in alten Lagerräumen im Bürgerhaus der Gemeinde bereits ein "gmiatliches Maibaumstüberl" ein, wie Mayr es nennt. Für den Innenausbau verwenden der Vorsitzende und seine Vereinskollegen die Bohlen aus dem alten Baum, die mit ihrem weiß-blauen Saum die rechte Atmosphäre für die Maifeierlichkeiten schaffen. "Das war ein ganz ein heißer Baum", sagt Mayrs Vorgänger Hans Rieger und lacht. Im Frühjahr 2012 hatte während eines Unwetters ein Blitz in die Spitze des Maibaums eingeschlagen. Allen Befürchtungen zum Trotz durfte der Baum aber seine vollen fünf Jahre stehen bleiben und kann nun als Baumaterial dienen.

In den bislang ungenutzten Räumen im westlichen Teil des Bürgerhauses zimmerten die Heimstettener bereits einen überdachten Tresen und machten sich daran, eine Eckbank zu errichten. Die Wände und Decken haben sie tagelang abgespachtelt und frisch geweißelt. Letzteres widerfuhr auch etlichen Sauerkrautdosen, die nun entleert und halbiert prima Wandleuchten abgeben. Der Bürgermeister freut sich über den Einsatz der Hoaschdenger. Für ihn sei es das Schönste gewesen, sagt Maximilian Böltl (CSU). "Bürger engagieren sich im Bürgerhaus", ganz eigenständig, wie selbstverständlich und ganz ohne Zuschuss von der Gemeinde. Diese stellte nur die Räume zur Verfügung.

In 50 Jahren wurde den Hoaschdengern nie der Baum geklaut

Schon während der vergangenen Jahre sammelten die findigen und handwerklich geschickten Hoaschdenger das Material, um heuer das Stüberl einzurichten. Das Wachstüberl, um genau zu sein. Denn der kurz nach Neujahr im Ebersberger Forst geschlagene Maibaum will bewacht werden. Alle wissen sie, wie teuer es werden könnte, sollte ihr Baum von einer Nachbargemeinde gestohlen werden. Die Diebe sind meist sehr hungrig und noch viel durstiger. Doch toi, toi, toi: "In 50 Jahren ist das nie passiert", sagt der junge Vorsitzende.

Von Samstag, 2. April, an bewachen die Burschen den Maibaum am Bürgerhaus. Täglich von 18 Uhr an soll das Wachstüberl von Vereinsmitgliedern besetzt und offen für jeden sein, der sich an Bier und deftiger Kost gütlich tun will. Nur abends sei jemand vor Ort?, lautet nun die Frage des listigen Maibaumdiebs. "Nein, nein", schiebt Mayr hinterher. Natürlich sei rund um die Uhr jemand am Stüberl, um etwa Schnitzel zu braten oder Spareribs zu grillen.

Die Hoaschdenger wollen ihren Gästen während des gesamten Aprils Abwechslung bieten. Und vielleicht auch nach dem 1. Mai noch. Der Bürgermeister hat angedeutet, dass "die Sache mit dem Stüberl" nach dem 1. Mai nicht sofort vorbei sein muss.

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