Verkehrsprojekt:U 2 soll bis in den Landkreis fahren

U-Bahnhof Messestadt Ost in München, 2010

Letzter Halt: Bislang endet die U-Bahnlinie 2 am Bahnhof Messestadt Ost. Das soll sich ändern, fordern Gemeinderäte aus dem Landkreis.

(Foto: Claus Schunk)

Die CSU-Gemeinderäte aus Feldkirchen und Kirchheim setzen sich für eine Verlängerung der Linie ein.

Von Anna-Maria Salmen, Kirchheim/Feldkirchen

Die Belastung durch den Verkehr ist eine der größten Herausforderungen für den Landkreis München. Durch den erwarteten Bevölkerungszuwachs wird sich die Situation in den kommenden Jahren wohl weiter verschärfen. Geht es nach den Kommunalpolitikern in Kirchheim und Feldkirchen, ist ein Teil der Lösung dieses Problems die Verlängerung der U-Bahnlinie 2 von der Messestadt über Feldkirchen nach Heimstetten.

Jeweils einstimmig haben der Kirchheimer Hauptausschuss und der Feldkirchner Bau- und Umweltausschuss einen gemeinsamen Antrag der beiden örtlichen CSU-Fraktionen befürwortet, der die Bürgermeister der beiden Gemeinden auffordert, sich für eine beschleunigte Untersuchung dieses Vorhabens einzusetzen.

Konkret schlägt die CSU vor, die U 2 von der Station Messestadt Ost kommend südlich der A 94 bis zu einer Haltestelle am Gewerbepark im Feldkirchner Süden und von dort entlang der Kreisstraße M 1 bis nach Heimstetten zu führen.

Neu ist die Idee, die U 2 in Richtung Nordosten weiterzuführen, nicht. Die Verlängerung der Linie nach Feldkirchen war bereits im November 2005 im Verkehrskonzept für den Münchner Osten als geplante oder optionale Maßnahme aufgeführt. Im Jahr 2017 habe der damalige Feldkirchner Bürgermeister Werner van der Weck (SPD) dem Landrat Christoph Göbel (CSU) eine Weiterführung der U 2 vorgeschlagen, heißt es aus der Feldkirchner Rathausverwaltung.

Wenig später beantragte Kirchheims Bürgermeister Maximilian Böltl (CSU) im Kreistag, die Verlängerung der U 2 bis nach Heimstetten zu prüfen. Der Mobilitätsausschuss des Landkreises stimmte dem im Herbst 2018 zu: Die Anbindung Heimstettens an die U-Bahn wurde in eine entsprechende Landkreisstudie aufgenommen. Kurz darauf beschloss der Kreisausschuss auf Anregung Böltls, auch eine Anbindung Feldkirchens in den Untersuchungen zu berücksichtigen.

Ein Weckruf - wegen Planungen im S-Bahnnetz

Die Kirchheimer und die Feldkirchner CSU empfinden die Planungen jedoch als zu "geruhsam", wie es Stefan Seiffert in der Ausschusssitzung in Feldkirchen ausdrückte. "Es ist an der Zeit, das zu beschleunigen." Für Silvia Pahl-Leclerque (Grüne) ist der Antrag zur U-Bahnverlängerung ein "Weckruf, eine Reaktion auf das, was gerade geplant wird".

Die Grünen-Rätin spielt damit auf den Verschwenk der S 2 an, durch den die Messe an das S-Bahnnetz angebunden werden soll. In Feldkirchen stoßen diese Überlegungen auf Widerstand: Man befürchtet enorme Nachteile für den Ort, etwa durch Lärmbelastung und die Zerstörung der Landschaft wegen höher gelegter Schienen. Wie Herbert Vanvolsem (CSU) anmerkte, würde die Verlängerung der U 2 einen Verschwenk der S 2 unnötig machen. Christian Wilhelm (SPD) befürwortete den CSU-Antrag ebenfalls, regte jedoch an, bei den Untersuchungen neben der vorgeschlagenen Trasse auch alternative Strecken zu prüfen.

Auch in Kirchheim herrschte Einigkeit darüber, dass sich die Gemeinde für eine Anbindung an die U 2 einsetzen soll. Als eine der größten Herausforderungen der Zukunft bezeichnete Christian Zenner (Grüne) den Ausbau des ÖPNV, "wir befürworten das sehr". Gerd Kleiber (Volt) merkte an, die Gemeinden würden zwar ohnehin in die weiteren Planungen einbezogen werden, dennoch sei es sinnvoll, dem Antrag zuzustimmen.

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