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Verkehrsplanung:Haar soll mit ins Boot

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Aschheim, Kirchheim und Feldkirchen suchen gemeinsam mit Nachbargemeinden nach Verkehrskonzepten für den Münchner Osten. Nun wird der Kreis erweitert

Von Alexandra Leuthner und Bernhard Lohr, Haar/Pliening

Zehn Gemeinden aus den Landkreisen Ebersberg, München und Erding arbeiten bereits an einem gemeinsamen Verkehrskonzept. Nun wird dieser Kreis erweitert: Wie Plienings Bürgermeister Roland Frick (CSU) nach einem Treffen der Initiative erklärte, soll auch die Gemeinde Haar mit ins Boot geholt werden. Haars Bürgermeisterin Gabriele Müller (SPD) betonte daraufhin, sie habe selbst die Initiative zur Mitarbeit im Arbeitskreis der Bürgermeister ergriffen. "Wir lernen ja, dass Verkehrslösungen für unsere Region nur gemeinsam zu finden sind. Daher arbeiten wir gerne mit."

Der Druck in allen Rathäuser im Münchner Osten wächst, gegen die Zunahme des Verkehrs etwas zu unternehmen. Schon jetzt sind kilometerlange Staus an der Tagesordnung, vor allem wenn auf der A 99 ein Unfall passiert oder wenn Ausflugs- und Reiseverkehr dort den Verkehr zum Erliegen bringt. Dazu kommt, dass infolge des Siedlungsdrucks nahezu alle Kommunen neue Wohnbau- und Gewerbegebiete planen. Vergangenen Monat konstituierte sich ein Arbeitskreis mit Vertretern aus Grasbrunn, Putzbrunn, Hohenbrunn und Höhenkirchen-Siegertsbrunn, um nach Lösungen zu suchen. Unabhängig davon sitzen die Bürgermeister von Kirchheim, Feldkirchen, Aschheim, Poing, Pliening, Markt Schwaben, Anzing, Forstinning, Vaterstetten und Neufinsing zusammen, um Wege zu finden, wie der Verkehrskollaps bei ihnen verhindert werden kann.

Haar ist bisher in keiner dieser Runden vertreten, was Gemeinderat Antonius van Lier (FWG) im Gespräch mit der SZ dieser Tage erst bemängelt hat. Van Lier macht sich für die Belange in dem durch den Verkehr auf der B 471 belasteten Ottendichl stark und hält eine Umfahrung für geboten. Haar sollte sich mit den Nachbargemeinden zusammentun, sagt er. Und genau das hat Müller nun eingefädelt. Sie sagt, Haar und Feldkirchen seien Schnittstellen bei einer Verlegung der B 471 an die A 99. Die sogenannte Autobahnparallele sei zwar im Arbeitskreis derzeit nicht Thema, gehöre aber in ein Gesamtkonzept.

Kurz vor den Osterfeiertagen trafen sich die Vertreter von Kirchheim, Feldkirchen und Aschheim mit den Partnern aus den Landkreisen Ebersberg und Erding, um erste Vorschläge eines Verkehrsplaners anzuhören, der ein Gesamtkonzept erarbeiten könnte. In einer weiteren Sitzung, an der nun Haar sowie Vertreter der Landratsämter und Straßenbauämter teilnehmen könnten, soll eventuell bereits ein Planer beauftragt werden. Auch um den Öffentlichen Personennahverkehr soll es gehen.

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Quelle:
SZ vom 25.04.2017
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