Verkehrsberuhigung:Eine Art Campus

Taufkirchen; Pappelstraße, Mittelschule

Die Pappelstraße an der Mittelschule soll weitgehend für den Verkehr gesperrt werden.

(Foto: Angelika Bardehle)

Taufkirchen beschließt Neuerschließung des Areals um Mittel- und neuer Grundschule

Von Patrik Stäbler, Taufkirchen

Am Ende einer kontroversen Debatte hat der Taufkirchner Gemeinderat nicht nur abgeänderte Pläne für einen möglichen Neubau der Mittelschule beschlossen, sondern auch eine gänzlich neue Erschließung des Geländes. So sprach sich eine Mehrheit im Gremium für den Bau einer Straße aus, die vom Lindenring abzweigt, ehe sie östlich und nördlich der Mittelschule verläuft.

Im Gegenzug soll die bisherige Zufahrt, die Pappelstraße, für den Verkehr weitgehend gesperrt und zur Fußgängerzone umfunktioniert werden. Zwischen der Mittelschule und der neuen Grundschule am Wald würde somit "eine Art Campus" entstehen, sagte Bauamtsleiter Stefan Beer. Dort müsse es zwar für die Feuerwehr weiter eine Zufahrt geben, die auch von Müllabfuhr und Lieferverkehr genutzt werden könne. Jedoch ließen sich "90 bis 95 Prozent des Verkehrs" aus der Pappelstraße verbannen, so Beer.

Dass die dortige Situation momentan unbefriedigend ist, darüber ist man sich einig. Im Zuge des Grundschulneubaus sowie der Maßnahmen an der Mittelschule, wo die Zeichen ebenfalls auf Neubau stehen, soll die Verkehrslage in der Pappelstraße entschärft werden. Dabei muss auch die Erschließung des derzeitigen Grundschulareals bedacht werden, dürften dort doch mittelfristig neue Wohnungen entstehen. Es gebe zwei Möglichkeiten der Erschließung, sagte Bürgermeister Ullrich Sander (parteifrei). Entweder über die Pappelstraße, die wohl ausgebaut und verbreitert werden müsste. Oder über eine neue Straße östlich der Mittelschule, die dann nach Westen zum Kinderhaus an der Pappelstraße führt. Eine mögliche Variante hierfür - inklusive Kreisverkehr - stellte Bauamtsleiter Beer im Gemeinderat vor. Ihm zufolge würden der Neubau dieser Straße sowie die Umgestaltung der Pappelstraße zur Fußgängerzone circa eine Million Euro kosten.

"Mir gefällt diese Lösung, weil die Pappelstraße so eine deutliche Entlastung bekommt", sagte Herbert Heigl (SPD). Hildegard Riedmaier (CSU) plädierte dafür, "die Autos bestmöglich aus dem Gebiet rauszuhalten". Die nördlich der Mittelschule verlaufende Straße sollte nur vom Personal des Pappelhauses und Lieferverkehr genutzt werden, empfahl Alfred Widmann (SPD). Wenig angetan von der neuen Variante zeigte sich Paul Haberl (CSU). "Wir machen eine bestehende Straße zu und verlängern eine neue Straße auf das Doppelte, damit wir das gleiche Ziel erreichen." Kritik kam auch von Christiane Lehners (CSU) und Jutta Henkel (Grüne).

Mit 16 zu acht Stimmen votierte der Gemeinderat letztlich aber dafür, die Planung mit einer Erschließungsstraße im Osten fortzusetzen. Zudem beschloss er ein neues Konzept für den möglichen Neubau der Mittelschule. Demnach wäre das Gebäude höher und kompakter als im Entwurf, der im Dezember vorgestellt wurde. An der Kostenschätzung in Höhe von 32 Millionen Euro ändere sich nichts, so Beer. Wenig begeistert von der Umplanung zeigte sich die Rektorin der Mittelschule Nikola Kurpas: "Es ist ein Verlust." Das Schulgebäude werde enger und teils vierstöckig, "was wir nicht favorisieren". Zudem gebe es nur noch einen statt zwei Pausenhöfe. Allerdings: "Wir sind positiv überrascht, was der Architekt mit dem komprimierten Bau geschafft hat." Im Gemeinderat stimmte eine 19:5-Mehrheit für das neue Konzept.

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