Süddeutsche Zeitung

Verkehr:Uni muss Straße und Radweg bauen

Oberschleißheim fordert Korrektur der Pläne für den Campus

Von Klaus Bachhuber, Oberschleißheim

Bei der Verkehrserschließung des Campus am Veterinäranger will das Oberschleißheimer Rathaus der Ludwig-Maximilians-Universität keine Zugeständnisse machen. Der Bauausschuss des Gemeinderats forderte Änderungen an den Plänen der Uni, die gerade im Genehmigungsverfahren sind. Die neuen Vorgaben sollen in die Verträge mit dem Freistaat Bayern zur finanziellen Abwicklung der Erschließung aufgenommen werden.

Das Staatliche Bauamt als Planungsträger wollte die Geh- und Radweg-Erschließung ausschließlich auf dem Campus-Gelände abwickeln. Damit konnte sich das Rathaus nicht anfreunden. "Diese interne Erschließung widerspricht dem gemeindlichen Radwegekonzept", urteilte das Gemeindebauamt, "und entspricht keinesfalls einer geordneten Radwegeerschließung im Gemeindegebiet." Nötig sei vielmehr ein Radweg entlang der Westseite der Sonnenstraße außerhalb des Campus. Hier auf den bestehenden Radweg an der Ostseite zu setzen, ist laut Rathaus nicht akzeptabel, da diese permanent Gewerbezufahrten quere, was "starkes Gefahrenpotenzial" berge.

Weiterhin fordert Oberschleißheim einen Ausbau der Veterinärstraße. Die Trasse am nördlichen Ende des Fakultätsgeländes ist gerade 4,80 Meter breit und damit für den Begegnungsverkehr von und mit Bussen nicht tauglich. Die Buserschließung erfolgt aber von Norden. Die Gemeinde baut gerade die Fortsetzung, die St.-Hubertus-Straße, auf eigene Kosten bustauglich auf 6,50 Meter Fahrbahnbreite aus, so dass die Uni nun nachziehen und auch die Veterinärstraße auf diese Breite bringen soll. Dazu muss auch der Geh- und Radweg in dem Bereich erneuert werden. Ausdrücklich hat der Ausschuss darauf bestanden, die historische Baumallee, die für die Straßenverbreiterung fallen muss, wieder neu zu pflanzen.

Das geplante Campusgelände ist nach den Genehmigungsunterlagen für mehr als 2000 Studierende, circa 200 Dozenten und Angestellte ausgelegt und soll 550 Kfz-Stellplätze bieten. Die Verkehrsgutachten prognostizieren zusätzlichen Straßenverkehr zum Campus von rund 2700 Fahrbewegungen. Dazu kommt die Buserschließung vom S-Bahnhof und wahrscheinlich Radverkehr aus den umgebenden Orten und München.

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Quelle:
SZ vom 27.04.2021
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