Verkehr in Oberhaching:Mehr Platz zum Umsteigen

Verkehr in Oberhaching: Auf welcher Seite der Unterführung die Busse halten werden, ist noch nicht endgültig geklärt.

Auf welcher Seite der Unterführung die Busse halten werden, ist noch nicht endgültig geklärt.

(Foto: Claus Schunk)

Am Deisenhofener S-Bahnhof werden Haltestellen für Expressbusse eingerichtet

Von Iris Hilberth, Oberhaching

Rund um den Bahnhof Deisenhofen muss einiges umgebaut werden, und das hängt nicht nur mit den Plänen für einen Schulcampus auf dem Areal westlich der Station zusammen. Denn die größte "Mobilitätsdrehscheibe" in Oberhaching wird mit dem Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs in Zukunft noch stärker frequentiert. Von Dezember 2021 an kommen die Expressbuslinien X 203 und X 320 hinzu, die zwischen Deisenhofen und Heimstetten sowie Deisenhofen und Wolfratshausen pendeln. Sie sollen am Bahnhof Deisenhofen nicht nur halten, sondern müssen auch wenden. An der jetzigen Bushaltestelle auf der Ostseite oder am Fahrbahnrand der Sauerlacher Straße westlich der Station geht das nicht.

Es sind zwei Umbau-Varianten möglich. Momentan gibt es an der Bahnstation, an der S-Bahn und Meridian halten, täglich etwa 260 Busbewegungen. Der 222er nach Neuperlach hält dort, der 224er nach Höllriegelskreuth, der Ortsbus und der Biberger Bürgerbus. Kommen noch die Expressbusse hinzu, muss mit etwa 300 Fahrten gerechnet werden, die täglich an der Station ankommen und abfahren, wie Alexander Maierhöfer, persönlicher Referent des Bürgermeisters, am Dienstagabend im Gemeinderat erläuterte. Im Moment fahren alle Busse noch durch die Bahnhofsstraße den Bahnhofsplatz im Osten der Gleise an. Dass das nicht optimal ist in der Oberhachinger Geschäftsstraße, weiß man im Rathaus auch. Es soll auch nicht so bleiben. Ist der Umbau der derzeit noch teilweise zu schmalen Sauerlacher Straße fertig, werden die Linien den Bahnhof von der Westseite aus anfahren. Daher gilt es, dort eine entsprechende Infrastruktur für die Haltestellen zu schaffen.

Möglich wäre der Umbau der jetzigen Park-and-ride-Plätze. Dort wäre genügend Platz, um auch lange Busse zu wenden. Als Vorteil dieser Variante sieht Bürgermeister Stefan Schelle (CSU) die kurzen Wege zum Umsteigen, die Bushaltestelle wäre dann in unmittelbarer Nähe zur Bahnunterführung. Die wegfallenden Parkplätze müssten dann an anderer Stelle ersetzt werden. Denn auch wenn die Gemeinde den Individualverkehr am Bahnhof zurückdrängen und Fuß- und Radverkehr sowie ÖPNV-Angebote fördern will, sagt der Bürgermeister: "Wir müssen realistisch bleiben."

Problem bei dieser Lösung ist allerdings, dass die Flächen der Deutschen Bahn gehören und damit unsicher ist, ob und gegebenenfalls wann sie zur Verfügung stehen könnten. Alternative zwei sieht daher die Errichtung der Bushaltestellen westlich der Sauerlacher Straße und südlich der Bahnunterführung vor, also auf dem Areal, auf dem auch der Schulcampus errichtet werden soll.

Für dessen Planungen hat der Gemeinderat nun ein Gebiet festgelegt, das sich über eine Fläche von 8,7 Hektar erstreckt. Laut Schelle ist dieser Bereich eher weit gefasst, um den Architekturbüros ausreichend Planungsspielraum zu geben. Auf 2500 Quadratmetern soll dort auch Wohnungsbau entstehen.

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