Verkehr:Ende der Flickschusterei

Verkehr: Im Berufsverkehr staut sich der Verkehr in und um Garching regelmäßig, wie hier auf der B 471. Die CSU will auch die Bürger nach Lösungen befragen.

Im Berufsverkehr staut sich der Verkehr in und um Garching regelmäßig, wie hier auf der B 471. Die CSU will auch die Bürger nach Lösungen befragen.

(Foto: Stephan Rumpf)

Garchinger CSU wünscht sich ein Gesamtverkehrskonzept für die Universitätsstadt

Ob ein Parkverbot für Lastwagen im Brunnenweg oder die Forderung nach mehr Sicherheit der Schulwege, Anträge zur Verkehrssituation in Garching gibt es viele, sagt der Vorsitzende der CSU-Fraktion im Stadtrat Jürgen Ascherl. "Aber wir bessern an allen Ecken und Enden nur nach. Das ist nur Flickschusterei in meinen Augen." Deswegen fordert die CSU in einem Antrag nun ein Gesamtverkehrskonzept für die Universitätsstadt - unter Beteiligung der Bürger.

Ascherl berichtet von anderen Kommunen, die solch ein Konzept schon verfolgen. Etwa Gauting im Landkreis Starnberg. Dort hat die Gemeinde ein Verkehrsbüro eingeschaltet, das den Ist-Zustand analysiert hat, um davon ausgehend Lösungen vorzuschlagen. Die Bürger konnten sich dabei entweder online mit Vorschlägen zu Wort melden oder aber bei Veranstaltungen. Ähnliches schwebt auch Ascherl vor. Er könnte sich vorstellen, dass sich Wissenschaftler oder Studenten der TU am Verfahren beteiligen oder andere Verkehrsforscher.

Müssen es immer große, leere Busse sein?

Denn Handlungsbedarf sieht er allerorten. So sollten im Konzept etwa Dinge wie die teilweise angespannte Parksituation berücksichtigt werden, die durch Anwohnerparken oder Lizenzvergaben oder Kurzzeitzonen entschärft werden könnte, oder der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs. Allgemein sollten die Bürger gefragt werden, was sie für sinnvoll erachten. Ascherl selbst stellt die Frage, ob es immer große Busse sein müssen, die sich durch enge Straßen mühen, teils nur mit wenigen Personen besetzt. Andere Themen sind der Ausbau der E-Mobilität bis hin zu einem möglichen Angebot für E-Bikes, auch als Lastenfahrräder, so wie es die Stadt München schon vormache.

Wie genau die Bürger beteiligt werden können, da legt sich Ascherl noch nicht fest. Er findet, jeder sei angehalten, sich da einzubringen, "aber dann müssen wir auch die Werbetrommel dafür rühren". Denn schließlich sei das Thema für alle interessant. Ganz gleich, ob es um die Lastwagen geht, die nicht mehr über die alte B 11 fahren sollen, was sich der Stadtrat schon lange wünscht, oder ob es um Spielstraßen geht, wie sie etwa am Hüterweg eingerichtet werden könnten, dort, wo der Spielplatz und der Bolzplatz liegen und, so Ascherl, die Autos ganz schön schnell vorbeirauschten. Überhaupt sieht er den Hüterweg als problematischen Bereich an, weil sich dort an der Zufahrt zum neuen Festzeltplatz Fahrzeuge, Radler und Fußgänger die Verkehrsfläche teilten, "eine nicht unerhebliche Gefahrensituation". Auch "Am Mühlbach" spricht er sich für eine Geschwindigkeitsreduzierung aus.

Viele Vorschläge, viele Ansätze - so ein Gesamtverkehrskonzept sei notwendig, heißt es im Antrag, auch weil Garching mit der Kommunikationszone und anderen Baugebieten stark wachsen werde.

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