Verkehr:Das Umland soll in den Innenraum

MVV-Reform: Auch die SPD fordert jetzt Nachverhandlungen

Nach den Grünen fordert jetzt auch die SPD-Fraktion im Kreistag Nachbesserungen bei der MVV-Tarifreform. Zwei Tag vor der Sitzung des Mobilitätsausschusses, in dem die Änderungen auf der Tagesordnung stehen, haben die Sozialdemokraten ebenfalls einen Antrag eingereicht, in dem sie für die Aufnahme aller Städte und Gemeinden des Landkreises in die neue M-Zone, den Innenraum, plädieren. Finanziert werden soll dies nach Vorstellungen der SPD ausschließlich über zusätzliche Mittel des Freistaats. Laut Landrat Christoph Göbel (CSU) würde eine Erweiterung des MVV-Innenraums zusätzlich 40 Millionen Euro kosten. Ebenso wie die Grünen ist der SPD zudem eine deutliche Preissenkung bei allen Kinder- und Jugendtickets wichtig. "Perspektivisch" fordern die SPD-Kreisräte, dass Kinder und Jugendliche in ganz Bayern kostenfrei öffentliche Verkehrsmittel nutzen sollen. Dies verlangen die Grünen ebenfalls für die nächste Reform, die 2021 ansteht.

Wie die SPD-Fraktionsvorsitzende Ingrid Lenz-Aktas am Montag mitteilte, erwarte ihre Fraktion von der Tarifstrukturreform "einen großen Wurf und keinen bloßen Schritt in die richtige Richtung". Die SPD fordere eine "echte Verkehrswende und für den gesamten Landkreis München deutliche Verbesserungen". Insbesondere Gemeinde und Städte aus dem nördlichen Bereich sehen sich durch die geplanten Änderungen benachteiligt. Die Bürgermeister von Garching, Ismaning, Ober- und Unterschleißheim sowie Unterföhring haben dies in einem Schreiben an die bayerischen Verkehrsministerin Ilse Aigner, Landrat Göbel, Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter, den Kreistag und die MVV-Geschäftsführung deutlich gemacht. Sauerlach, Schäftlarn, Aying und Grasbrunn profitieren allerdings ebenfalls nicht von den Neuerungen, teilweise müssen sie sogar Tariferhöhungen hinnehmen.

Die SPD kritisiert, dass es nicht gelungen sei, den gesamten Landkreis in die M-Zone zu holen. Die Fraktion verlangt daher eine Einbeziehung der Kreisgremien in die Verhandlungen. Angesichts der Verkehrsbelastung im gesamten Großraum München müsse alles getan werden, um die Menschen zum Umstieg auf den Öffentlichen Personennahverkehr zu bewegen. Lenz-Aktas findet: "Die Reform bringt zwar finanzielle Vorteile für die meisten Stammgäste, bietet aber zu wenig Anreize, um Gelegenheitsfahrer zur Abkehr vom Auto zu bewegen."

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