Verkehr:36 Stunden S-Bahn-Chaos

Stellwerksfehler führt zu massiven Zugausfällen bei der S7

Von Sibylle Haas, Baierbrunn

Pendler zwischen Wolfratshausen und Kreuzstraße haben am Freitag und Samstag mehr als gute Nerven gebraucht, weil die S-Bahn nicht kam. Am frühen Freitagmorgen froren Berufspendler in Eiseskälte, kamen zu spät zur Arbeit und mussten womöglich auch noch die unverschuldete Verspätung nacharbeiten, weil für Zugausfälle normalerweise der Arbeitgeber nun mal nicht haftet. Auch am Samstag war das Chaos weiterhin perfekt: Wer mit der S-Bahn von München nach Wolfratshausen fahren wollte - vielleicht, um den Christkindlmarkt am Wochenende zu besuchen, blieb auch dann noch auf der Strecke stecken.

Grund für das Desaster war eine Stellwerksstörung in Wolfratshausen. Zunächst verkehrte die S 7 nur aus Richtung München bis Baierbrunn, später dann bis Ebenhausen. Die Techniker suchten zwei Tage lang den Fehler im System. Doch noch am späten Samstagnachmittag teilte die Bahn im Internet mit: "Die technische Störung in einem Stellwerk in Wolfratshausen besteht weiterhin. Die S-Bahnen aus Richtung München verkehren bis Ebenhausen-Schäftlarn und enden vorzeitig." Der Betrieb des S-Bahnverkehrs wurde "vorübergehend eingestellt."

Zwischen Ebenhausen und Wolfratshausen wurde ein Schienenersatzverkehr mit Bussen und Taxen eingerichtet. Die Bahnreisenden mussten jedoch lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Erst nach 36 Stunden kam die gute Nachricht: Seit Samstag, 19.20 Uhr, fahre die S-Bahn wieder, sagte eine Bahn-Sprecherin.

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